Auch im Nachbarland Österreich diskutiert man, was mit jenen Frequenzen, die im Zuge der Fernsehdigitalisierung frei werden, passieren sollte. Das Beispiel Deutschland spielt hierbei eine eher negative Rolle.
Auf den Österreichischen Medientagen wurde am Donnerstag über das Thema „Die digitale Dividende – Geldbeschaffungs für das Budget oder Investition ins Breitband“ diskutiert. An der Veranstaltung nahmen Vertreter von Fernsehveranstaltern, Mobilfunkanbietern und staatlichen Stellen teil. erörtert werde sollte, was mit der sogenannten „Digitale Dividende“ passieren soll.
Der Rundfunk will die freigewordenen Frequenzen für neue Sender oder neue Technologien wie HDTV nutzen. Die Mobilfunkanbieter wollen damit das Breitband in ländliche Gegegenden bringen. Im Juli 2010 entschied die Österreichische Regierung, dass das 800-er Band bis 2011 für den Molbilfunk verwendet werden soll.
Die Rundfunkveranstalter haben diese Entscheidung mittlerweile akzeptiert. Die ORF-Sendernetztochter ORS hat aber Bedarf angekündigt, um das terrestrische Digitalfernsehen in DVB-T2 an den Start zu bringen. Außerdem fordern die Rundfunkbetreiber, das Störpotenzial des Mobilfunks für die Fernsehübertragung genau auszuloten, bevor die Mobilfunker ihre Betrieb starten. In Deutschland wurden laut Corinna Drumm bisher negative Erfahrungen gemacht. Eine „große deutsche Sendergruppe“ überlege daher, die digital-terrestrische Ausstrahlung einzustellen, weil der störungsfreie Empfang nicht mehr garantiert sei. Die Vertreter des Mobilfunks zeigten sich hier durchaus gesprächsbereit. Walter Goldenits, Chief Technology Officer von A1 Telekom Austria, sagte, es sei allerdings nicht zumutbar, Frequenzpakete im Jahr 2011 zu versteigern, die dann erst Jahre später nutzbar gemacht werden könnten. [mw]
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