Österreich setzt auf Überwachung der Kommunikation im Internet

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Zur Bekämpfung von schwerer Kriminalität und Terrorismus wird Österreich künftig staatliche Spionagesoftware im Internet einsetzen.

Der verdachtsabhängige Einsatz eines „Bundestrojaners“ bei Messengerdiensten wie WhatsApp oder Skype gehört zu einem umfassenden Überwachungspaket, das die neue rechtskonservative Regierung von ÖVP und FPÖ am Mittwoch auf den Weg brachte. Ziel sei es, auf Kommunikation im Internet zugreifen zu können.

Außerdem wird die Überwachung des öffentlichen Raums verschärft. Die Behörden sollen Zugriff auf die Video- und Tonüberwachung aller öffentlichen und privaten Einrichtungen bekommen. Dazu zählen Verkehrsbetriebe, Flughäfen und Bahnhöfe. Darüber hinaus soll ein Kennzeichenerkennungssystem bei jedem Auto den Fahrer, das Kennzeichen sowie Marke, Typ und Farbe erfassen.
 
Als Ersatz für die von obersten Gerichten in Europa aufgehobeneVorratsdatenspeicherung soll eine anlassbezogene Datenspeicherung in Verdachtsfällen kommen. Konkret ist das sogenannte Quick-freeze bei Vorliegen eines Anfangsverdachts auf bestimmte gerichtlich strafbare Handlungen vorgesehen. Telekommunikationsfirmen können demnach beim Verdacht einer Straftat von den Behörden angewiesen werden, Daten bis zu zwölf Monaten zu speichern.

[dpa]

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3 Kommentare im Forum
  1. Bayern und Österreich sind beide politisch verstockt und beide weisen sie in vielen Belangen Gemeinsamkeiten auf, so auch in der Überwachung. Ich will nur daran erinnern, dass die Union hier schon lange für eine Überwachung ist und diese in Teilen schon praktiziert wird. Nur wo das endet, hat man nicht nur an Amri feststellen können. Also Abermilliarden von Daten pro Tag allein zu filtern und selektieren grenzt an die Nadel im Sonnensystem zu suchen. Chronischer Mangel an Arbeitskräften in allen Bereichen der Sicherheitsstruktur und nicht nur dort und dann soll mit diesem desolaten Sicherheitsapparat das Promille an gefährlichen Kriminellen und Terroristen herausgefiltert werden? Zumindest in Deutschland wo sich die Union als Sicherheitspartei versteht und hier in Berlin der Sicherheitssenator der abewählten CDU sich lieber um Hausbesetzer gekümmert hat, anstatt seinem Amt Rechnung zu tragen. Und jetzt schickt sich Österreich an ins gleiche Horn zu posaunen, um dann ebenso seinen Bürgern im Fall des Falles sich Versagen vorwerfen lassen zu können. Sixtes, in Wean spinnens a scho wie in Minga. Die sollen lieber für die richtigen Rahmenbedingen sorgen und diese umsetzen, anstatt mit immer solchen "Kraftmayerein" in die Tuba zu blasen. Es ist und bleibt nur das Ablenken der eigenen Faulheit oder Unkenntnis im politischen Fach.
  2. Mittlerweile zweifel ich daran welchen Staaten man überhaupt noch trauen kann. Vielerorts werden die Bürgerrechte ganz offiziell immer mehr ausgehöhlt, und woanders wird der der Überwachungsstaat durch die Hintertür über die Geheimdienste realisiert.
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