Die österreichische Regulierungsbehörde RTR erhofft sich durch den beginnenden Umstieg des digitalen terrestrischen Fernsehens von DVB-T auf das effizientere DVB-T2 eine Ausweitung des Programmangebots und HDTV per Hausantenne.
Auf der Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft „Digitale Plattform Austria“ in Wien präsentierte RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl den Entwurf des dritten Digitalisierungskonzepts für Österreich. Die Verbreitung zusätzlicher terrestrischer Programmangebote sei „ein wichtiger Beitrag, Österreichs Identität in sehr umfassendem Sinne bestmöglich zu wahren“, äußerte Grinschgl.
Für digitales terrestrisches Fernsehen sind insgesamt drei bundesweite Multiplex-Plattformen vorgesehen. Ausgeschrieben werden MUX D und die neue Plattform MUX E als bundesweite Bedeckungen im Übertragungsstandard DVB-T2 bei einer Audio- und Videokomprimierung mittels MPEG4. Im selben Standard soll die Plattform MUX F gestaltet sein, die allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschrieben wird. Damit stehe ausreichend Bandbreite auch für hochauflösende Fernsehsender bereit, hieß es.
Florian Philapitsch von der KommAustria äußerte sich im Rahmen des Digitalisierungskonzepts zu einem Einführungsszenario für digitalen terrestrischen Hörfunk. Die Behörde plane für den Betrieb von entsprechenden Multiplex-Plattformen auf Basis von DAB Plus insgesamt fünf bundesweite Bedeckungen mit unterschiedlichen Reichweiten (bundesweit, regional oder lokal).
Eine Ausschreibung seitens der KommAustria für digitale Radioangebote erfolge jedoch erst, wenn sich genügend Interessenten für eine vollständige Nutzung der Kapazitäten gefunden hätten, sagte Philapitsch und umriss das Henne-Ei-Problem mit einer Metapher aus dem Fußball-Bereich: „Mit anderen Worten: die Spielfelder werden bereits abgesteckt, der Anpfiff ertönt aber noch nicht.“[ar]
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