Die Ausschreibung für die TV-Rechte an der österreichischen Fußball-Bundesliga ist noch nicht einmal erfolgt, da bringen sich der Pay-TV-Anbieter Sky und der ORF bereits in Position. Während Sky die Spiele zu einem exklusiveren Angebot machen will, hält der ORF an seinen 36 Live-Partien fest.
Das Ringen um die TV-Rechte an den Spielen der österreichischen Bundesliga hat begonnen. Die offizielle Ausschreibung der Lizenzen steht zwar noch aus, dennoch wissen die konkurrierenden Sender bereits jetzt ganz klar, was sie wollen. Während der ORF kein einziges seiner 36 Live-Spiele hergeben will, drängt der Pay-TV-Anbieter Sky dem internationalen Trend folgend auf eine stärkere Exklusivität der Bundesliga im Bezahlfernsehen. Das berichtete das österreichische Internetportal „Nachrichten.at“ am Montag.
ORF-TV-Sport-Chef Hans Peter Trost machte die Position der Rundfunkanstalt deutlich und betonte noch einmal, dass „an 36 Live-Spielen kein Weg vorbei“ führe und kündigte an, dass man andernfalls vom Kurzberichterstattungsrecht Gebrauch machen werde. Mehr Geld als bisher will der ORF für die TV-Rechte aber nicht ausgeben. „Das wird schwierig“ sagte Trost unter Verweis auf das ökonomisch schwierige Umfeld.
Dagegen zeigte sich Sky Österreich spendierfreudiger und machte deutlich, dass man für eine größere Exklusivität, die das Unternehmen bereits bei der Vergabe vor drei Jahren gefordert hatte, auch tiefer in die Taschen greifen würde. Eine Reduktion des Fußballs im Free-TV kann jedoch nur erfolgen, wenn die Vereine ihre Zustimmung zu diesem Schritt geben. Diese Bereitschaft sieht man bei Sky derzeit allerdings nicht. „Wir sind Realisten. Wenn der Fußball nicht geschlossen bereit ist, für eine unserer Meinung nach bessere Zukunft einzustehen, werden wir das zur Kenntnis nehmen und unsere Position überdenken“, sagte Carsten Schmidt, Vorstand Sports, Advertising Sales & Internet bei Sky.
Die starke Präsenz des Fußballs im freiempfangbaren Fernsehen Österreichs führt Schmidt auf die „weiterhin hoch eingeschätzte Stellung des ORF in diesem Land“ zurück. Eine Einstellung, die seiner Meinung nach überdacht werden sollte, denn angesichts der Entwicklungen in den letzten Jahre müsse „man überprüfen, wer welche Rolle in der Fußballberichterstattung einnimmt“, so der Sky-Mann. In die kommende Rechtevergabe gehe das Unternehmen jedenfalls mit klaren Zielvorstellungen. [fm]
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