Öffentlich-Rechtliche sind mehr als eine Kostenfrage

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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ARD Vorsitzender Ulrich Wilhelm hält in einem Tagesspiegel Gastbeitrag ein Plädoyer für die Öffentlich-Rechtlichen sowie deren Finanzierung. Ist jedoch auch selbstkritisch.

Ulrich Wilhelm ist Vorsitzender der ARD und Intendant des Bayrischen Rundfunks. In einem Gastbeitrag im „Tagesspiegel“ differenziert er zwischen der Kritik an den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten in Europa, geprägt durch radikale Parteien und differenzierter und konstruktiver Kritik, welche eine sachorientierte, gesellschaftliche Debatte ermöglicht und fordert.

So führt Wilhelm aus, dass die ARD  sich als „öffentliches Gut“ betrachte und sich daher immer wieder neuen gesellschaftlichen Situationen und Diskursen anpassen müsse. Derzeit stelle etwa die Digitalisierung des Angebotes eine große Herausforderung dar.
 
Die Grundidee, journalistisch und wirtschaftlich unabhängig arbeiten zu können, bleibe jedoch bestehen, um eine „Gesamtöffentlicheit
aufrechtzuerhalten“. Deshalb sei es nicht im gesamtgesellschaftlichen Sinne, die Öffentlich-Rechtlichen nur als Nischenfüller zu betrachten.
 
Auch zur Kostenfrage bezieht Wilhelm im Beitrag Position. Sparsamkeit sei zwar immer ein wichtiges Ziel, allerdings dürfe man nicht den Fehler machen und das öffentliche Gut nur nach finanziellen Kriterien bewerten. „Wer die Debatte nur auf die Höhe des Rundfunkbeitrages reduziert oder die Frage, ob es ’nicht billiger geht‘, der lässt die Kernfrage nach dem gesellschaftlichen Wert des Rundfunks außer Acht.“[ds]

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13 Kommentare im Forum
  1. Guter Beitrag. Es ist in der Tat auffällig, dass 1. die ÖR in Europa seit dem Aufkommen der Rechten (massiv) infrage gestellt werden, was nicht verwunderlich ist, da Meinungsfreiheit in deren Gesellschaft sich einzig auf ihre Meinung bezieht (wie die Historie belegt) und 2. dass erst seit Einführung der Haushaltsabgabe und dem Ertappen hunderttausender Dienstleistungserschleicher in Deutschland die Diskussion um die Höhe und den Grundsatz der Gebühr aufgeflammt ist. Für Alle die bisher bezahlt haben, ist die Gebühr sogar gesunken und die Umstellung hat nicht mal Aufwand gemacht. Also kann man an 2 Fingern abzählen, woher der "scheiss Gebühr" Wind weht.
  2. Dann ist es eben eine Unterstellung, von der ich aber fest überzeugt bin. Erkläre mir doch mal, warum jemand der seit 30 Jahren die Gebühr bezahlt, seit 2013 mit der Umstellung plötzlich in vielen Foren Stunk gegen die Gebühr machen soll? Die Umstellung, ausser das SEPA Mandat, brachte 0 Aufwand und heute bezahlt man weniger als 2013. Dazu hat sich das Programm inhaltlich nicht geändert. Wieso sollte also so jemand jetzt Feldzüge starten?
  3. Also ich weiß anhand der Abbuchung ganz genau was ich bezahle. Im Übrigen hat das Verfassungsgericht gerade erst das Modell ansich als schlüssig entschieden und lediglich die Gebühren für Zweitwohnungen abgemahnt. Also noch höhere Zustimmung gibt es kaum, ausser natürlich man jagt dem "BVerfG durch ZDF geschmiert, logisch" Gespenst hinterher.
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