Der diesjährige Gewinner der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ Pietro Lombardi landet in den deutschen Charts auf Platz eins – direkt dahinter die Zweitplatzierte Sarah Engels. In den öffentlich-rechtlichen Radioanstalten werden der RTL-Sternchen jedoch nicht gespielt.
Wie das Boulevardblatt „Bild“ am Mittwoch berichtete, habe sich der Song von Lombardi (18) und Engels (18) in den vergangenen zehn Tagen 400 000 Mal verkauft. Der DSDS-Sieger und die Zweitplatzierte landeten dabei mit dem selben Song „Call my name“ auf Platz eins und zwei der deutschen Hitparade.
Doch die ARD-Anstalten spielen das von Dieter Bohlen produzierte Lied nicht, so das Blatt weiter. Der NDR habe den Song der RTL-Castingshow in der vergangenen Woche auf seinen acht Stationen nicht einziges Mal gespielt. Lenas Eurovision Song-Contest-Beitrag „Taken By a Stranger“, der aktuell Platz 33 der Charts halte, sei dagegen 29 Mal gelaufen.
Auch in den Programmen des Bayerischen Rundfunks, des WDR, des SWR und der Jugendwellen Eins Live und Jump war der Song von „Deutschland sucht den Superstar“ kein einziges Mal zu hören.
Die offizielle Begründung von NDR-Sprecher Martin Gartzke lautet nach Informationen des Blattes, dass es Casting-Gewinner bei den NDR-Hörern eben schwer haben.
Medienexperten sowie RTL-Aushängeschild Dieter Bohlen sehen das anders. Für den CDU-Medienexperte Thomas Jarzombek sieht es eher wie ein Nachtreten gegen die erfolgreiche private Konkurrenz aus. Der medienpolitische Sprecher der FDP Burkhardt Müller-Sönksen sprach von einem Generalverdacht gegenüber Liedern aus Dieter Bohlens Feder und forderte, dass die Öffentlich-Rechtlichen Nr.-1-Hits ihren Hörern nicht vorenthalten dürfen. Und Stephan Mayer, Medienexperte der CSU hält es für die Pflicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks den Geschmack der Hörer zu respektieren und dann eben auch „DSDS“-Songs zu spielen.
Für Dieter Bohlen sieht ein öffentlich-rechtlicher Auftrag anders aus. „Wir könnten 500 Jahre auf Nummer 1 sein, die ARD würde uns trotzdem nicht spielen“, sagte der Produzent gegenüber dem Blatt und fügte hinzu, dass es das als über alle Maßen unfair empfindet. Der DSDS-Juror spricht sogar von einem Meinungsdiktat, auf das alle auch noch Zwangsgebühren zahlen würden. [js]
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