Es ist eine Kampfansage in Richtung Telekom und Vodafone: O2 hat am Montag angekündigt, zukünftig in seinen Mobilfunkverträgen Telefonie und SMS kostenlos anzubieten. Der Kunde müsse nur noch für das Datenaufkommen bezahlen – wofür auch das eigene LTE-Netz weiter ausgebaut werden soll.
Nach den beiden großen Mobilfunkanbietern Deutsche Telekom und Vodafone treibt auch O2 den Ausbau des schnellen LTE-Netzes in den Städten voran. Der Deutschland-Chef des spanischen Netzbetreibers Telefónica, René Schuster, kündigte am Montag auf dem Mobile World Congress in Barcelona an, dass LTE Ende März in München und Berlin eingeführt werde. Im zweiten Quartal folge dann der Netzausbau für Hamburg, Düsseldorf, Duisburg und Essen. In Köln, Dresden, Frankfurt am Main, Leipzig und Nürnberg soll das bereits in Betrieb genommene LTE-Netz von O2 weiter ausgebaut werden.
Die Telefónica-Tochter stellte auch neue Tarife vor, die zum 1. März eingeführt werden und die O2-Manager Oliver Schmitt als „sehr aggressiv im Wettbewerbsumfeld“ bezeichnete. Der Einstiegstarif für rund 20 Euro umfasst ein Datenvolumen für die volle 3G-Geschwindigkeit von 50 Megabyte sowie Telefongespräche und SMS-Mitteilungen in alle Netze. Für 30 Euro steht ein Volumen von 500 Megabyte zur Verfügung. Der Spitzentarif von 50 Euro enthält ein Datenvolumen von 5 Gigabyte mit LTE-Nutzung. Wenn das Datenvolumen verbraucht ist, wird die Geschwindigkeit gedrosselt.
„O2 ist ein Angreifer“, sagte Schuster. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das O2-Netz das Inklusivangebot für Telefongespräche verkraften werde. Die Priorität liege beim Ausbau des LTE-Netzes. O2 werde aber auch weiter in das UMTS-Netz investieren, sagte Schuster. Damit die Kunden die aktuelle Leistung der jeweils nächsten Basistation überprüfen können, führt O2 dafür eine neue Web-Anwendung ein. „Wir sind der erste deutsche Netzbetreiber, der auf diese Weise mehr Transparenz ins mobile Internet bringt“, sagte der O2-Chef. [dpa/hjv]
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