Nach den Ergebnisse einer aktuellen Studie tauschen Verbraucher ihre TV-Geräte immer schneller gegen neue Modelle aus. Dabei gibt es erstaunliche Parallelen zwischen den deutschen und chinesischen Märkten.
Die Zeiten, in denen sich Verbraucher ein TV-Gerät für zehn Jahre und länger anschafften, sind längst vorbei. Den Kaufdrang der Konsumenten, der nicht zuletzt bei deutschen Kunden vorherrscht, hat eine Studie nun als globalen Trend ausgemacht.Das internationale Marktforschungsinstitut NPD Display Search hat am Dienstag seine aktuelle „Global TV Replacement Study“ veröffentlicht. Demnach sei die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Fernsehgerätes zwischen der Anschaffung und der Ausmusterung durch den Verbraucher seit dem vergangenem Jahr von 8,4 auf 6,9 Jahre gesunken. Die Studie berücksichtigte 14 verschiedene Märkte: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Russland, Türkei, USA, Mexiko, Brasilien, Japan, Indien, Indonesien, China (ländlich) sowie China (städtisch).
Nach wie vor wechseln viele Zuschauer von einem Röhrenfernseher zu einem Flachbild-TV. Laut der Studie sind es vor allem LCD-Fernseher mit Bildschirmgrößen zwischen 32 und 44 Zoll, zu denen die Verbraucher bei der Neuanschaffung eines TV-Gerätes greifen. Dabei nimmt die Größe der Geräte zu, je gesättigter der Markt bereits ist. Neben dem Wechsel von Röhre zu Flachbild, spielt bei vielen TV-Käufern auch der Wunsch nach einem größeren Display eine wichtige Rolle.
Ein weiterer wichtiger Grund, warum Konsumenten ihrem TV-Gerät immer kürzer die Treue halten, sei aber auch der zunehmende Preisverfall der Geräte. Die damit verbundenen sinkenden Gewinnmargen haben bei den Herstellern dazu geführt, dass diese bei neuen Geräten zunehmend auf Premium-Features wie 3D und Internetfähigkeit setzen, um den Kunden auch hochpreisige Modelle schmackhaft zu machen. Jedoch ist laut der Studie der Wunsch nach derartigen Features bei den meisten Verbrauchern bislang nicht ausschlaggebend für die Neuanschaffung eines TVs.
Bereits in den vergangenen Tagen hatten der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) und die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) Studien und Prognosen zur Entwicklung des deutschen TV-Marktes veröffentlicht. Demnach erwarten die Branchenverbände hierzulande einen steigenden Absatz von Flachbild-TVs im laufenden Jahr. Knapp 40 Prozent der Haushalte planen laut ZVEI in den nächsten 12 Monaten die Neuanschaffung eines TV-Gerätes. Ähnliche Zahlen lassen sich nach der NPD Display-Search-Studie beispielsweise auch für den chinesischen Markt ausmachen. So planen etwa 40 Prozent der chinesischen Haushalte ihre Flachbild-Fernseher der ersten Generation durch ein aktuelleres Modell zu ersetzen. [ps]
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