Der Verkauf von BBC Worldwide, der kommerziellen Tochter der britischen Medienanstalt, ist offenbar vom Tisch. Die Regierung habe dem Sender einen Aufschub gewährt, hieß es in einer am Donnerstagabend verbreiteten Stellungnahme.
Im vergangenen Jahr hatte die Labour-Regierung die BBC aufgefordert, sich intensiver mit den Möglichkeiten für eine finanzielle und operative Herauslösung diverser Unternehmenstöchter zu befassen, um die finanziell angespannte Lage des Senders zu verbessern. Dabei wurden auch Käufe oder Teilverkäufe nicht ausgeschlossen.
BBC Worldwide war als gewinnbringende Unit, die Formatideen, Serien und Filme des Senders weltweit an TV-Partner verkauft und für die DVD- und Blu-ray-Auswertung sorgt, in die Liste der potenziellen Verkaufskandidaten aufgenommen worden. Die neue Regierungskoalition habe BBC Worldwide nunmehr offiziell „vom Haken gelassen“, berichtete die Tageszeitung „Guardian“ (Freitag).
BBC-Generaldirektor Mark Thompson hatte bereits im vergangenen Jahr vor einem Ausverkauf der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt gewarnt. Insbesondere eine Veräußerung von BBC Worldwide als Tafelsilber berge die Gefahr, eine „leere Hülle“ zurückzulassen. Die Tochter hatte in diesem Jahr einen Rekordgewinn von 145,2 Millionen Britischen Pfund ausgewiesen. [ar]
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