Nielsen: Jüngere Amerikaner sehen immer weniger fern

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Abgesang auf das Fernsehen ist unbegründet, wenn es nach einer aktuellen Studie des Marktforschers Nielsen geht. Demnach entfallen 98 Prozent des täglich rund fünfstündigen Videokonsums in den USA nach wie vor auf klassische TV-Inhalte.

Allerdings sei die Nutzung des klassischen Fernsehens gerade bei jüngeren Zuschauern rückläufig, attestierten die Forscher. Bei den 12- bis 17-Jährigen seien „dramatische Einbrüche“ zu verzeichnen. Die monatliche TV-Nutzung reduzierte sich in dieser Altersgruppe zwischen 2010 und 2011 von 105 auf 100 Stunden. Dagegen griffen ältere US-Bürger sogar häufiger zur Fernbedienung. Das Segment 50 bis 64 Jahre legte um 81 Minuten pro Monat zu, Senioren ab 65 sogar um 205 Minuten. Bei ihnen läuft der Fernseher 213 Stunden und 59 Minuten im Monat.

Über alle Altersgruppen hinweg reduzierte sich die Sehdauer um 46 Minuten pro Monat, was umgerechnet etwa einer halben Minute täglich entspricht. Diese Werte erfassen allerdings lediglich die klassische TV-Nutzung inklusive Festplatten-Receiver. Nicht berücksichtigt werden Videoinhalte, die am Computer, auf Smartphones oder Tablet-PCs konsumiert werden. 
 
Die Nielsen-Analysten betonten allerdings, dass zusätzlich zu klassischen TV-Sendern über Kabel oder Satellitenantenne zunehmend auch Smart-TV-Dienste, Blu-ray-Filme, Spielekonsolen und weitere Drittgeräte das Fernsehverhalten beeinflussten. So sei der Anteil an Spielekonsolen in US-Haushalten beispielsweise um drei Zähler auf 45 Prozent geklettert. Zwei Drittel von ihnen seien an das Internet angeschlossen.
 
Auch die Videothek Netflix mit derzeit 28 Millionen Abonnenten, für die der Zugriff in vielen Endgeräten integriert sei, beeinflusse die Sehgewohnheiten. Außerdem würden hochgerechnet 33,5 Millionen Mobilfunkkunden regelmäßig Videoinhalte auf ihren Endgeräten nutzen. Konkrete Daten zur Sehdauer der TV-Konkurrenten will Nielsen bei kommenden Studien erheben. [ar]

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