Die Anti-Rauch-Initiative „Pro Rauchfrei“ hat erneut eine Beschwerde gegen einen öffentlich-rechtlichen TV-Sender eingereicht. Diesmal kritiserten die Aktivisten die ZDF-Talkshows „Stuckrad Late Night“ und „Roche & Böhmermann“, in denen der blaue Dunst die Studios vernebelt. Das ZDF spricht von künstlerischer Freiheit.
Dem ZDF-Fernsehrat liegt laut einer aktuellen Mitteilung der Initiative bereits eine Beschwerde vor, in welcher die Rauchfreiheit in den beiden Talkshows kritisiert wird. Ein jurisitsches Gutachten, soll folgen. Dieses soll dem Sender nachweisen, dass in der bei ZDFneo ausgestrahlten Show „Stuckrad Late Night“ und dem bei ZDFneo zu sehenden Format „Roche & Böhmermann“ gegen geltende Gesetze verstoßen werde. In diesem heißt es, dass das ZDF „nachhaltig gegen Gesetze verstößt, da es duldet, ja sogar dazuauffordert, dass ihre Produktionsfirmen Sendungen produzieren, in denendas Rauchen als kreative, künstlerische Handlung wieder gesellschaftlichaufgewertet werden soll“, so Siegfried Ermer, Vorstandsvorsitzender vonPro Rauchfrei.
ZDF-Intendant Thomas Bellut sieht in den vernebelten Handlungen jedoch künstlerische Aktivitäten. In Bezug auf „Stuckrad Late Night“ schrieb er an Pro Rauchfrei: „Der Moderator nutzt das Rauchen als künstlerisches Stilmittel – zur Irritation seiner Gäste, Ironisierung und Überspitzung politischer Riten und Konventionen sowie zur Stilisierung der eigenen Künstlerperson“. Die Aktivisten sehen das anders. Nach ihrer Ansicht werden die Gäste ohne ihren Willen dem Passivrauchen ausgesetzt.
Die Intitative war bereits im vergangenem Jahr gegen die ARD vorgegangen, weil Altkanzler Helmut Schmidt bei Günther Jauchs selbstbetitelten Talk-Format kräftig am Glimmstengel zog. Die Nichtraucher-Aktivisten erstatteten daraufhin Anzeige, da die Mitarbeiter der Sendung zum Passivrauchen genötigt wurden.
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