Der Start ins Kinojahr 2011 fällt wirtschaftlich gesehen enttäuschend aus: Nach dem Medienkonzern Time Warner hat auch die News Corp von Medienmogul Rupert Murdoch über ein flaues Filmgeschäft im ersten Quartal berichtet.
Der Konzerngewinn fiel daraufhin um 24 Prozent auf 639 Millionen Dollar (430 Millionen Euro). Vor einem Jahr hatte allerdings auch der erfolgreichste Film aller Zeiten die Menschen in seinen Bann gezogen: „Avatar“. Mit dem Ergebnis enttäuschte News Corp dennoch die Erwartungen der Anleger: Die Aktie verlor am Mittwoch nachbörslich mehr als 3 Prozent.
Auch ein teurer Rechtsstreit drückte aufs Ergebnis. Der Umsatz bröckelte um 6 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar. Einziger Lichtblick war das Fernsehgeschäft, das dank der vielen Werbespots florierte. Dafür musste die italienische Pay-TV-Tochter Sky Italia einen nahezu halbierten Reingewinn von 35 auf 17 Millionen US-Dollar verkraften. Immerhin kamen zwischen Januar und März netto 45 000 neue Kunden hinzu. Aktuell versorgt die Plattform jetzt 4,92 Millionen Haushalte mit Bezahlfernsehen.
Zu News Corp gehören das Filmstudio 20th Century Fox, die Fernsehsenderkette Fox, Zeitungen wie das „Wall Street Journal“, die britische „Times“ und „Sun“ sowie Buchverlage. Hierzulande kontrolliert Murdoch den in der Dauerkrise steckenden Bezahlsender Sky Deutschland (ehemals Premiere). In Großbritannien stehtder Medienmogul kurz vor der vollständigen Übernahme der Fernsehgruppe BSkyB, welche die Satellitenplattform Sky Digital betreibt.
Mit Filmen verdiente die News Corp. aber gerade noch 248 Millionen Dollar und damit die Hälfte dessen, was im Vorjahr an den Kinokassen hängen geblieben war. Bereits beim Rivalen Time Warner hatte die Filmsparte gelitten. Verluste fuhr ein ums andere Mal das soziale Netzwerk MySpace ein, das Murdoch lieber heute als morgen loswerden würde. Konkurrent Facebook ist einfach übermächtig geworden.
Das teuer eingekaufte Myspace war einer der größten Fehlgriffe Murdochs. Der 80-Jährige gilt als einer der Vorreiter des Umbruchs in der Medienlandschaft. Er verlangte als einer der ersten von den Online-Lesern seiner klassischen Zeitungstitel Geld. Vor drei Monaten startete er die erste eigens für das iPad entwickelte Zeitung namens „The Daily“. [Daniel Schnettler/ar]
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