Sein Video „Zerstörung der CDU“ hat hohe Wellen geschlagen. Jetzt greift Rezo Medien frontal an. Ihn stört die eine oder andere Schlagzeile, aber manchmal auch, worüber Medien überhaupt berichten.
Sein Video mit harter Kritik an der CDU machte den Youtuber Rezo vor der Europawahl berühmt. Jetzt nimmt er sich als Gast auf dem Youtube-Kanal „Space Frogs“ Medien vor, über die er sich geärgert hat. „Journalisten sind teilweise so dumm“, klagte Rezo. Er kritisierte, dass eine Zeitung ihn um eine Stellungnahme zur Flugzeugnutzung von Menschen gebeten habe, die in einem seiner Videos zu sehen gewesen seien. Die Anfrage fand Rezo so nicht nachvollziehbar. Aus seiner Sicht war es die „unnötigste Mail, die ich seit Langem erhalten habe“. Die Kommunikation der Zeitung sei unzureichend gewesen, es sei trotz mehrfacher Nachfrage keine konkrete Frage an ihn gestellt worden.
Der Deutsche Journalisten-Verband kritisierte das „Space Frogs“-Video am Dienstag zunächst, zog die entsprechende Pressemitteilung kurz darauf aber zurück.
Rezo blätterte in dem Video aktuelle Zeitungsausgaben durch und regte sich dabei über manches auf: „Ey, wer liest das, wer kauft das, wer unterstützt das finanziell?“, fragte er angesichts der Schlagzeile einer Boulevardzeitung über gewaltbereite Flüchtlinge. Er warf der Zeitung vor, einerseits zu fragen, warum Facebook nichts gegen Hetze unternehme, gleichzeitig aber selbst nichts dagegen zu tun.
Der Youtuber beschwerte sich außerdem über einen unangemeldeten Besuch von Journalisten, wunderte sich darüber, dass Tageszeitungen noch Fernsehprogramm veröffentlichen und machte sich lustig darüber, dass Boulevardzeitungen berichteten, was es bei Heidi Klums Hochzeit zu essen gab.
„Es gibt auch gute Journalisten“, räumte Rezo ein, „das ist wie bei Youtube“. Aber dann legte er mit harter Kritik nach: „Ich bin so froh, dass das kein Teil von meinem Leben ist, dass diese ganze Printwelt ganz fern von mir ist, Alter.“
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisierte Rezo in einer Pressemitteilung scharf, nahm die Kritik aber später zurück. Innerhalb des Verbandes gebe es unterschiedliche Einschätzungen dazu, sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner zur Begründung.
DJV-Vorsitzender Frank Überall sagte der Deutschen Presse-Agentur, er halte die pauschale Diffamierung, dass Printmedien von gestern seien, nach wie vor für problematisch. Gerade jungen Leuten bei Youtube mit auf den Weg zu geben, Tageszeitungen seien etwas für Ewiggestrige, finde er traurig. Aber nicht alle im DJV hätten die Kritik Rezos als pauschale Diffamierung wahrgenommen.
Rezo, der in dem Video mit den blauen Haaren zu sehen ist, die als sein Markenzeichen gelten, hat auf seinem eigenen Youtube-Kanal 1,7 Millionen Abonnenten. Im Mai machte er mit seinem „Zerstörung der CDU“-Video von sich reden, in dem er der Partei unter anderem vorwarf, beim Klimawandel untätig zu sein, Politik für Reiche zu machen und „krasse Inkompetenz“ beim Thema Urheberrecht und Drogenpolitik an den Tag zu legen. [dpa]
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