Eine große Bühne im weltweiten Datennetz sollen in Zukunft die kleinen Regional- und Lokalsender der deutschen Fernsehlandschaft erhalten. Den Start eines entsprechenden TV-Portals bereitet die Kölner Firma Videovalis vor.
Der Online-Video-Dienstleister Videovalis will bundesweit lokalen TV-Kanälen im Internet eine Plattform bieten. Wie der Mediendienst „Kress“ am Dienstag berichtete, sammelt das Kölner Unternehmen derzeit die Inhalte regionaler TV-Player ein, um sie künftig auf großen Online-Plattformen auszuspielen – darunter „MSN“ und „meinestadt.de“. Abgeschlossen sind bislang Verträge mit 28 regionalen TV-Stationen wie dem süddeutschen Senderverbund TV Bayern, Sachsen Fernsehen und Stadtsendern wie Hamburg 1 und TV Berlin.
Der Deal mit dem nordrhein-westfälischen Lokal-TV-Unternehmen Center.TV stehe zudem kurz vor dem Abschluss, hieß es bei Videovalis, das vor allem mit nachrichtlichen Themen aus der Provinz punkten will. Über die IP-Adresse werden die Besucher einer Internet-Webseite verortet, damit Videovalis ihnen Inhalte aus der Region präsentieren kann, in der sie leben.
Die Vermarktung des noch namenlosen Portals übernimmt die ProSiebenSat.1-Tochter SevenOne Media. Die Erlöse teilen sich Videovalis, die Internetplattformen und die Regional-Sender. Um am Werbemarkt eine relevante Größe zu sein, will Videovalis-Chef Thilo Burgey bis zum Jahresende rund zehn Millionen Abrufe für seine Lokal-TV-Partner generiert haben.
Insbesondere die redaktionellen Arbeitsabläufe bei lokalen TV-Stationen seien mit der Digitalisierung zu hinterfragen, sagt Johannes Muhr, Geschäftsführer von TV Bayern. „Gerade darin liegt eine wesentliche Chance, nicht mehr zeitgemäße Muster zu durchbrechen und flexible, kostengünstige Strukturen aufzubauen“. [su]
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