Neues Konzept für TV-Rechte: Bundesliga soll mehr Geld bringen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach dem Mega-Deal in der Premier League sollen nun auch die TV-Rechte der Bundesliga mehr Geld einbringen. Dafür hat die DFL ein neues Konzept vorgelegt – mit neuen Anstoßzeiten, Montagsspielen und der Idee, weniger Bilder im Free-TV zu zeigen.

Nachdem die englische Premier League in diesem Frühjahr mit einem Mega-Deal ihre TV-Rechte an die Sender gebracht hat, wird es im kommenden April auch in der Bundesliga wieder ernst, denn dann werden auch in der obersten deutschen Spielklasse wieder die Rechte verkauft – und dabei soll diesmal nach dem Vorbild der Engländer noch mehr Geld fließen als beim letzten Mal. Schon kurz nach der Bekanntgabe des Premier-League-Deals, der satte 6,9 Milliarden Euro umfasst, gab es auch hierzulande Überlegungen, wie sich mehr Geld aus der Bundesliga holen lässt.

Nun hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) offenbar eine Antwort auf diese Frage gefunden, denn die Liga hat nun ein neues Konzept erarbeitet, das auch schon zur Prüfung beim Bundeskartellamt vorliegt, wie zunächst „Sponsors“ berichtet hat und mittlerweile auch von der DFL bestätigt wurde. Das neue Konzept-Papier bringt dabei einige Veränderungen im Rechte-Modell mit sich, die vor allem bei den Fans und Zuschauern für Aufregung sorgen könnten.
 
Großer Kritikpunkt könnten dabei vor allem die neuen Anstoßzeiten sein, die eingeführt werden sollen. So soll der Samstag zwar auch weiterhin Hauptspieltag bleiben, doch die DFL will künftig fünf zusätzliche Partien am Sonntag um 13.30 Uhr einführen und auch am Montagabend sollen um 20.15 Uhr künftig fünf Spiele ausgetragen werden. Die DFL möchte damit die Vereine entlasten, die wegen internationaler Wettbewerbe auch unter der Woche regelmäßig ran müssen. Gerade unter Stadiongängern oder auch Fußball-Fans, die gern kollektiv beim Stammtisch kucken, dürfte das für Aufregung sorgen.
 
DFL-Chef Christian Seifert hatte bereits im Februar ein solches Szenario nicht ausgeschlossen und betont, dass man die Zahlen aus England nicht ignorieren dürfe – trotz aller Unterschiede. Vor allem beim Spielertransfer könnte der englische Geldsegen Folgen haben. „Tatsache ist, dass englische Mittelfeldklubs in der Lage sein werden, dasselbe oder sogar mehr Gehalt zu zahlen als deutsche Klubs heute ihren Spitzenspielern bezahlen, von eher durchschnittlichen Spielern ganz abgesehen“, erklärte Seifert. Auch die Aufregung um ein mögliches Montagsspiel könne er nicht verstehen, immerhin gebe es das auch schon in der zweiten Liga und das funktioniere gut. Während damals noch von einem Montagsspiel die Rede war, plant die DFL nun allerdings gleich mit fünf.
 
Für die meisten deutschen Fußball-Fans noch entscheidender dürfte aber sein, dass auch der „Sportschau“ bei der ARD Einschnitte drohen. Denn es gibt offenbar Überlegungen, die Länge der Nachberichterstattung um die Hälfte zu reduzieren, sodass die „Sportschau“ künftig nur noch von 19.15 Uhr bis 20.00 Uhr senden dürfte. Aktuell beginnt die Sendung jeweils gegen 18.30 Uhr. Das Saisoneröffnungsspiel und das Rückrundeneröffnungsspiel sowie die Relegation und den Supercup soll es aber auch weiterhin im Free-TV in voller Länge geben.
 
Generell will die DFL künftig acht Pakete mit Live-Rechten anbieten, bisher waren es stets sechs. Auf diesem Wege hofft die Liga wohl, insgesamt mehr Geld einzuspielen. Es soll aber auch nach wie vor die Möglichkeit geben, dass ein Unternehmen sämtliche Rechte kauft, so wie es für die aktuelle Rechte-Periode der Pay-TV-Anbieter Sky getan hat. Und das lässt sich der Konzern einiges kosten: Rund 485 Millionen Euro zahlt Sky pro Saison an die DFL, doch die Liga will deutlich mehr.
 
Das Beispiel der Premier League hat gezeigt, was in Sachen Fußball-Rechte alles möglich ist. Die Bundesliga ist dabei noch ein ganzes Stück entfernt, doch der deutsche Fußball hat Blut geleckt. Es gibt allerdings auch einen entscheidenden Unterschied zu England: Auf der Insel ist zwischen BT und Sky ein heftiger Bieterwettstreit entbrannt, der den Preis in die Höhe getrieben hat. In Deutschland ist das zumindest nach aktuellem Stand wohl nicht zu erwarten, ein großer Konkurrent für Sky ist bisher nicht in Sicht, auch wenn die DFL gerade darauf hofft, um die Preise zu treiben. Überraschungen sind aber auch hier nicht auszuschließen, wie jüngst die Vergabe der TV-Rechte an Olympia gezeigt hat. [fm]

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95 Kommentare im Forum
  1. AW: Neues Konzept für TV-Rechte: Bundesliga soll mehr Geld bringen Vor allem zeigt die britische Liga eins, die Vereine sind nicht so erfolgreich wie die deutschen Vereine, die Nationalmannschaft kackt regelmässig bei internationalen Turnieren ab! Spätestens morgen wird es wohl wieder die Kalle Rummenigge News geben der noch etliche Fantastlionen für Bayern zusätzlich fordern wird.
  2. AW: Neues Konzept für TV-Rechte: Bundesliga soll mehr Geld bringen Ich bin gegen dies totale Zersplitterung des Spieltages, obwohl es für mich als Kabelkunden bedeuten würde jedes Spiel in HD sehen zu können. Über eine halbe Woche soll ein einzelner Spieltag dauern, dass ist einfach Quark, was da an gedacht ist. Abgesehen davon gibt es noch ein Leben abseits vom Fussball. Eine ARD Sportschau, die nicht einmal den halben Spieltag umfasst kann man auch getrost in die Tonne kloppen, die ARD sollte auf diesen Unsinn dann auch besser verzichten, jedenfalls am Samstag.
  3. AW: Neues Konzept für TV-Rechte: Bundesliga soll mehr Geld bringen Alles für Sky, zu Ungunsten der Free-TV-Zuschauer.
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