Bereits mehrere Monate vor dem Start bekommt Sat.1 nun Ärger wegen seines neuen TV-Formats „Utopia“. Ein gleichnamiges Unternehmen hat nun eine einstweilige Verfügung gegen den Veranstalter erwirkt. Es befürchtet negative Effekte auf seinen Internetauftritt.
Das neue Sat.1-Format „Utopia“ sorgt bereits Monate vor dem Start für Aufregung. Im Frühjahr 2015 möchte der Sender 15 Kandidaten in der „Big Brother“-ähnlichen Sendung in eine eigene kleine Gemeinde einziehen lassen, die von der Außenwelt abgeschirmt ist. Dort sollen diese eine neue Gesellschaft, also ihr „Utopia“, aufbauen. In den Niederlanden ist das Format bereits auf Sendung, gilt dort jedoch vielen nur als eine weitere Inkarnation des „Dschungelcamp“.
Nun regt sich in Deutschland Widerstand der Utopia GmbH, einem Unternehmen, welches im Netz das Portal utopia.de betreibt. Die Internetseite befasst sich mit Themen rund um nachhaltiges Leben und umweltbewussten Konsum. Der Betreiber befürchtet nun, dass sein Ruf unter der angekündigten Sat.1-Show leiden könnte. „Es ist unsere große Sorge, dass wir mit ‚Big Brother‘ assoziiert werden“, erklärt Geschäftsführerin Meike Gebhard.
Vor dem Landgericht Hamburg hat das Unternehmen deshalb nun eine einstweilige Verfügung gegen ProSiebenSat.1 Digital erwirkt. Gemäß dieser ist es ProSiebenSat.1 nun erst einmal untersagt, den Namen Utopia für Kommunikationsmöglichkeiten für Nutzer auf einer Internetplattform zu benutzen. In der Begründung hieß es, dass durch das Format große Abstrahleffekte auf den Massenmarkt erwartet würden, wodurch es auch zu massiven Auswirkungen auf die Community von utopia.de kommen könnte.
Das TV-Format selbst wäre von der einstweiligen Verfügung nicht betroffen. Trotzdem ist die Situation für Sat.1 prekär, denn die Online-Vermarktung ist natürlich ein wichtiger Baustein bei der Etablierung einer neuen Fernsehshow. Bei ProSiebenSat.1 hofft man jetzt erst einmal auf eine gütliche Einigung, wie es die Mediengruppe am Montag gegenüber dem Branchenportal „Werben & Verkaufen“ erklärte. [ps]
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