Aus einer neuen VAUNET-Studie geht hervor, dass neueste Autos neben zunehmend intelligenteren Kommunikations- und Unterhaltungsangeboten das Radio- und Audioangebot in den Mittelpunkt stellen.
Neben den linearen Angeboten über UKW, DAB+ und IP-Streaming lassen sich über die Cockpits der neuen Fahrzeuggenerationen auch non-lineare Abruf-, Podcast- oder Musikstreaming-Angebote nutzen, beschreibt VAUNET. Vor allem soll das über die Vernetzung mit dem Smartphone möglich sein, die mittlerweile in allen neueren Fahrzeugen Standard sei. Dies seien wesentliche Ergebnisse der Studie „Switch On: InCar-Audiosysteme“. VAUNET und die Landesanstalt für Medien NRW hatten die Ergebnisse am Montag veröffentlicht.
Die Ergebnisse der Studie
In allen untersuchten Fahrzeugmodellen ist Radio im Infotainmentsystem fest integriert. Ein UKW-Empfang ist in allen Fahrzeugen möglich. 87,5 % der analysierten Infotainmentsysteme verfügen zudem über DAB+ und rund 50 % über ein fest integriertes Internet-Radio, das IP-Streams auch ohne Smartphone-Koppelung ermöglicht. Alle Modelle bieten darüber hinaus die Möglichkeit, ein Smartphone mit dem Infotainmentsystem zu koppeln. Die verbreitetste Koppelungslösung ist Apple CarPlay (91,7 %), gefolgt von Android Auto (79,2 %) und MirrorLink (25,0 %). In rund einem Drittel der Systeme sind bereits Musikstreaming-Dienste integriert. Spitzenreiter dabei seien Spotify vor Napster und Amazon Music. Als Alternative zum markeneigenen Sprachassistenten warten rund ein Drittel der untersuchten Fahrzeugmodelle mit Amazon Alexa auf und 12,5 % mit Google Home.
Die Analyse der verbauten Infotainmentsysteme zeigt laut VAUNET, dass neun von zehn Fahrzeugmodellen (91,7 %) eine eigene Menü-Kachel bieten, um darüber Radio- und Medieninhalte direkt anzusteuern. Darüber hinaus verfügen 45,8 % der analysierten Fahrzeuge über eine physische Taste in der Mittelkonsole zur direkten Ansteuerung von Radio- und Medieninhalten, wie die Studie zeigt. Über diese Menüpunkte und Tasten werden neben den linearen Radioprogrammen auch Radio- und Audio-On-Demand-Angebote zugänglich gemacht. Die Nutzungsoptionen in den Fahrzeugen werden damit vielfältiger, aber auch komplexer und teilweise unübersichtlicher für die Nutzer, teilt VAUNET mit.
Alle untersuchten Fahrzeuge haben laut Verband mindestens ein Display, das auch zur Darstellung von Radio- und Audioinhalten dient. Metadaten von Radio- und Audioinhalten (Sendernamen/-logos, Artist-Cover, Titel, Genre, etc.) sind somit unverzichtbar für die richtige Darstellung und Sortierung von Audioinhalten.
Präsentation der Studienergebnisse im September
VAUNET gibt an, dass man für den Studienteil die Infotainmentsysteme in 24 Fahrzeugmodellen von 18 Autoherstellern der Baujahre 2018 bis 2021 untersucht hat. Für eine zweite von VAUNET betreute Teilstudie „Fast Forward: Zukunft InCar-Audio“ führt der Verband laut eigenen Angaben derzeit Interviews mit Expertinnen und Experten durch. Der SChwerpunkt soll dabei auf Strategien, technologischen Entwicklungen und Datennutzung sowie Kooperationen zwischen der Radio- und Automobilbranche liegen. Die Ergebnisse will man im weiteren Jahresverlauf veröffentlichen.
Beide VAUNET-Teilstudien sind Teil der Gesamtstudie „On Track – Studien zu Auto und Mobilität“, die 2020 aus dem Branchendialog zum Thema Audio im Auto auf Initiative des Journalismus Lab hervorgegangen ist. Verantwortlich für das Forschungsprojekt sind die Landesanstalt für Medien NRW , VAUNET, RTL Radio Deutschland und das Mediennetzwerk Bayern. Weiterhin wird das Projekt von der radio NRW GmbH und der Ford Werke GmbH unterstützt.
Am 1. September will man die Studienergebnisse im Audiocamp des Journalismus Lab der Landesanstalt für Medien NRW präsentieren und diskutieren. Hier kann man sich dafür anmelden.
Quelle: VAUNET
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