Neuer Aufseher will HBO breiter aufstellen

4
50
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Seit der Übernahme von HBO durch AT&T wusste man bislang nicht, wo genau die Reise der Serienschmiede hingehen soll. Jetzt gibt es endlich klare Worte – und ein großes Ziel.

Die Übernahme von Time Warner, wozu auch HBO und CNN gehören, ging erst letzten Monat über die Bühne. John Stankey ist der Mann, der jetzt die Geschäfte von HBO überwacht. Zwar schien er auf einer internen Versammlung in Manhattan letzte Woche grundsätzlich zufrieden mit dem Sender, dennoch hat er große Pläne. Die „New York Times“ zitiert ihn diesbezüglich wiefolgt: „Es wird eine Menge Arbeit, die Richtung zu ändern“.

In der Vergangenheit hat sich HBO mit viel Mühe einen großen Namen erkämpft, der für außergewöhnliche Qualität steht. Aus dem Hause stammen Serienklassiker wie „Deadwood“, „The Wire“ und nicht zuletzt natürlich auch „Game of Thrones“. Das kostet Zeit und Geld. Zwar sei Stankey der Meinung, dass man mehr investieren müsse – was Applaus aus dem Publikum erntete -, am Ende müsse man jedoch auch mehr Geld einnehmen.

Die Angst, von Netflix verdrängt zu werden, zwingt Stankey in eine unangenehme Lage. Er will HBO reformieren, droht dabei aber eventuell das zu übersehen, was den Sender eigentlich so erfolgreich gemacht hat – Qualität statt Quantität. Mit mehr Inhalten für eine breitere Masse sollen nun mehr Zuschauer erreicht werden. Der neue Chefaufseher möchte aus HBO eher einen Streaminganbieter machen. Er rechnet auch in neuen Dimensionen: Jeden Tag brauche man Stunden der Zuschauer, nicht nur pro Woche oder Monat.

„Ich will mehr Stunden Zuschauerbindung. Warum sind mehr Stunden Zuschauerbindung wichtig? Weil man mehr Daten und Informationen über die Kunden gewinnt, die einem dann wiederum die Möglichkeit geben, Profit daraus zu schlagen und neue Modelle der Abonnements zu entwickeln, was meiner Meinung nach eine große Rolle spielen wird“, machte Stankey deutlich, wieso er ein Umschwenken in Richtung Streamingdienst gegenüber dem Pay-per-View-Geschäft favorisiert. [jk]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
4 Kommentare im Forum
  1. Es haben schon andere Leute gut funktionierende Programme und Dienste übernommen und dann kaputtgemacht. Es ist verfrüht, hier zu urteilen, aber man sollte sehr vorsichtig sein. Insbesondere sollte klar sein, dass man nur mithilfe des "Applaus aus dem Publikum" Geld verdienen kann, denn sonst wird dieses nicht zahlen.
Alle Kommentare 4 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum