Der TV-Empfang wird über immer mehr Technologien möglich. Die regionalen Sender müssen hier am Ball bleiben.
Vor 20 Jahren gab es Fernsehen nur über Kabel, Satellit und Terrestrik. Inzwischen buhlen auch diverse OTT-Dienste wie Zattoo oder IPTV-Anbieter wie MagentaTV oder Waipu TV um das monatliche Medienbudget der Zuschauer. Daneben verkaufen Plattformanbieter wie Amazon ihre Empfangssticks, die Fernseher werden immer mehr zum App-Store für zusätzliche Applikationen.
Welche Empfangswege und -geräte für Lokalsender wichtig sind, wurde am Dienstag auf den Lokalrundfunktagen im Panel „Neue Technologien, neue Verbreitungswege“ diskutiert. Ralph Kühnl, Geschäftsführer vom Rhein-Neckar-Fernsehen, entschied sich vor über 2 Jahren die nicht refinanzierbare Satellitenverbreitung einzustellen und auf die neuen Verbreitungswege zu setzen. Inzwischen gibt es für sein Programm eine Smart-TV-App auf unterschiedlichen Plattformen oder HbbTV-Streaming. Lediglich über die Kabelnetze erreicht RNF seine Zuschauer noch klassisch als DVB-Signal. Begleitet wurde die Umstellung mit einer großen Werbekampagne. Über 10.000 Downloads konnten initial auf Smart-TVs erzeugt werden, wobei besonders erfolgreich der Amazon Fire-TV-Stick von den Zuschauern angenommen wurde. Die iPhone-App war laut Kühnl zirka 20 mal erfolgreicher als die Apple-TV-App.
Seine Schlussfolgerung: Wie auch bei anderen Verbreitungswegen ist ein kontinuierlicher Werbeaufwand notwendig, um das neue Angebot bekannt zu machen. Viele ältere Zuschauer sind noch unsicher mit der neuen Technologie. Und die geringe Internetbandbreite sei in ländlichen Gebieten manchmal noch ein Problem. „Lokalfernsehen benötigt so etwas um marktgängig zu gelten. Besonders viele Entscheider nutzen uns über die App“, so Kühnl weiter. [Stefan Hofmeir]
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