Die neue ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger sieht auch kritische Punkte in der eigenen Berichterstattung zur Corona-Pandemie.
Die 60-Jährige sagte im Interview der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, welche Fehler die ARD gemacht habe: „Was Fehler angeht. Vielleicht sind wir zu spät auf jene Menschen eingegangen, die Impf-Vorbehalte haben. Wir hätten ihnen früher erklären können, warum Impfen richtig und wichtig ist.“
Schlesinger, die auch Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) ist, betonte zugleich: „ARD, ZDF und Deutschlandradio haben unter erschwerten Bedingungen wirklich viel geleistet“. Der RBB habe selbst Corona-Fälle gehabt und habe von heute auf morgen mobil arbeiten müssen. „Aber wir haben das Informationsbedürfnis gut abgedeckt und auf allen Ausspielwegen auch große zusätzliche Kulturangebote gemacht, was mir ganz besonders wichtig war“.
Schlesinger ist seit 1. Januar die neue ARD-Vorsitzende und vertritt damit die ARD-Häuser gegenüber Politik und Gesellschaft. Sie übernahm den Posten, der zwischen den Rundfunkanstalten rotiert, dabei von WDR-Intendant Tom Buhrow.
Patricia Schlesinger ist seit 1995 in leitenden Funktionen für die ARD tätig und seit Sommer 2016 Intendantin des RBB. Sie engagiert sich darüber hinaus als Vorstandsmitglied in der Akademie für Publizistik, Hamburg, sowie als Mitglied des Deutschen Komitees für UNICEF. Sie ist verheiratet und hat zudem eine Tochter.
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- Patricia Schlesinger folgt auf Tom Buhrow als ARD-Vorsitzende: ARD Presse
- 1_Patricia_Schlesinger_2016: © rbb/Thorsten Klapsch