Kauf Netflix Roku – und sich damit aus der Krise? Der Streamingdienst könnte sich schon bald einen der erfolgreichsten Hardware-Hersteller für TV-Sticks ins Haus holen, der zudem eine eigene digitale Plattform und Werbe-Distribution hat. Das könnte Netflix damit vorhaben.
Derzeit verdichten sich Gerüchte, dass Netflix sich den US-Konzern Roku einverleiben möchte. Letzterer stellt sowohl Streaming-Hardware wie den Roku TV-Stick und die Roku Streambar vor – und hat sein eigenes Betriebssystem entwickelt: Roku OS. Zu finden ist dieses nicht nur auf den hauseigenen Roku-Geräten, sondern auch auf Smart-TVs von TCL und dem Sky Ticket TV-Stick.
Das haben Netflix und Roku gemeinsam
Eines haben die US-Konzerne Netflix und Roku, die laut dem amerikanischen Wirtschaftsmedium „Business Insider“ bereits erste Übernahmegespräche geführt haben sollen, auf den ersten Blick gemeinsam: Nach langer Dominanz auf unterschiedlichen Märkten, teils weltweit, sieht es für beide Marken derzeit wirtschaftlich nicht sonderlich rosig aus.
So hat Netflix aufgrund seines ersten Abonnenten-Rückgangs einen Sturzflug an der Börse hingelegt und zieht derzeit alle Register, um seine erste große Krise in den Griff zu kriegen. Darunter auch Zusatz-Gebühren für das populäre Teilen von Netflix-Passwörtern mit Gott und der Welt – und die Einbindung von Werbung in einer preislich reduzierten Abo-Variante.
An dieser Stelle könnte eben Roku ins Spiel kommen: So verfügt der Hardware-Hersteller nämlich über eine eigene Nutzeroberfläche für Streaming-Content und hat weitreichende Erfahrung bei der Einbindung von Werbung. Ob Netflix auch vorhaben könnte, die Hardware von Roku mit eigenem Branding herauszugeben, wie es (nicht nur) Waipu.tv mit einem modifizierten Google Chromecast macht, ist wie alle weitere Details der
Roku: Pionier in den USA, in Deutschland unter ferner liefen
Während in Deutschland Amazon mit seiner Fire-TV-Produktreihe seit gefühlten Ewigkeiten den Markt für günstige Streaming-Geräte weitestgehend abdeckt, ist Roku hierzulande mit seinen Geräten erst vor weniger als einem Jahr angekommen. Die Roku-Hardware ist zwar noch günstiger als die äquivalente Fire-TV-Reihe, bietet mit seinem Roku OS eine äußerst einfache Handhabung, wird aber teilweise für ihre etwas lahmen Reaktionsgeschwindigkeiten kritisiert.
In den USA sieht die Lage am Markt etwas anders aus: Roku gilt dort als einer der absoluten Pioniere für günstige Streaming-Sticks und gehört in den Staaten somit zu den bekanntesten Anbietern. Aber auch jenseits des großen Teichs scheint es nicht mehr so gut zu laufen – schließlich hat Roku in überschaubarer Zeit 80 Prozent seines Aktienwerts an der Börse eingebüßt.
Ob die Übernahme durch Netflix stattfinden wird – und wie viel dann von der Marke Roku und ihren Produktlinien übrig bleibt, steht derzeit aber noch völlig in den Sternen.
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Bildquelle:
- netflix-roku: Netflix / Roku