Der globale Expansionskurs von Netflix ist bisher eine Erfolgsgeschichte, wie die Zahlen des dritten Quartals belegen. Dafür hinkt das Streamingportal in den USA den Erwartungen hinterher, was sich auch an der Börse bemerkbar machte.
Das dritte Quartal des laufenden Jahres brachte für Netflix einen deutlichen Rückschlag. Wie der am Mittwoch veröffentlichte Finanzbericht belegt, musste das Streamingportal deutliche Gewinneinbußen im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Auch das Wachstum auf dem Heimatmarkt in den USA blieb deutlich hinter den selbstgesteckten Erwartungen zurück.
Dem Ziel, sich global als führender Streamingdienst zu etablieren, kommt Netflix Schritt für Schritt näher. Auch dank des Starts in Japan, Portugal, Spanien und Italien konnten 3,62 Millionen neue Abonnenten gewonnen werden, so dass bereits 69 Millionen Menschen weltweit Filme und Serien des US-Unternehmens verfolgen. Doch hier liegt auch ein Problem für Netflix, denn die aggressive Expansionspolitik sorgt für hohe Kosten, die einen deutlichen Rückgang beim Gewinn zur Folge hatten. Statt wie im Vorjahr 59,3 Millionen US-Dollar belief sich der Gewinn nur noch auf 29,4 Millionen US-Dollar (25,6 Millionen Euro). Der Umsatz dagegen stieg von 1,41 auf 1,74 Milliarden Dollar.
Ein weiteres Problem ergibt sich für Netflix in den USA. Die selbstgestellte Prognose von 1,15 Millionen neuen Nutzern wurde deutlich verpasst, tatsächlich entschlossen sich nur 880 000 US-Bürger zu einem Abo. Angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Amazon Instant Video oder Hulu nicht überraschend, doch Netflix-Geschäftsführer Reed Hastings schiebt die Verantwortung an die Kreditkartenunternehmen ab, die eine Umstellung bei ihren Kreditkarten vorgenommen haben.
Für die Anleger waren die vorgelegten Zahlen jedoch eine Enttäuschung, die Reaktion an der Börse entsprechend negativ: Die Aktie stürzte nach Bekanntgabe des Berichts zunächst um über 7 Prozent ab. [buhl]
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