Um eine drohende Übernahme durch den Großinvestor Carl Icahn abzuwehren, hat der Video-on-Demand-Anbieter Netflix einen neuen Aktionärsplan beschlossen. Dieser ist auch unter dem Namen „Giftpille“ bekannt.
Ende Oktober hatte der amerikanische Großinvestor und Multi-Milliardär Carl Icahn 9,98 Prozent des Video-on-Demand-Services Netflix erworben – fast 169 Millionen Dollar (etwa 132 Millionen Euro) ließ er sich den Kauf kosten, welcher der Netflix-Aktie einen deutlichen Kurssprung verschaffte. Nach dem Kauf stellte Icahn auch eine mögliche Übernahme von Netflix in Aussicht – nun hat das Unternehmen Gegenmaßnahmen eingeleitet, um den drohenden Aufkauf zu verhindern.
Wie die New York Times am Montag (Ortszeit) berichtete, hat die Versammlung der Netflix-Aktionäre entschieden, einen als „Giftpille“ bekannten Aktionärsplan zu verfolgen. Damit soll die Übernahme durch ein fremdes Unternehmen erheblich erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht werden.
Bei dieser Vorgehensweise erhalten Aktionäre des Unternehmens für jede ausstehende Aktie weiteres Anrecht auf eine zusätzliche Aktie – und das, sobald ein Anteilseigner 10 oder 20 Prozent am Unternehmen erwirbt. Der Wert der Unternehmensanteile wird mit jeder weiteren Aktie geschmälert – eine Übernahme könnte damit extrem teuer werden, was eventuelle Interessenten wie Carl Icahn abschrecken soll. Dieser kritisierte unterdessen die schlechte Unternehmensführung von Netflix, da er als Großaktionär nicht in die Entscheidung einbezogen wurde. [hjv]
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