Zehn neue Folgen der Erfolgsserie „Orange Is the New Black“ stehen bereits einen Monat vor dem geplanten Start im Netz. Ein Hacker setzte damit eine Drohung um, nachdem Streamingdienst Netflix auf einen Erpressungsversuch nicht reagierte.
Ein Hacker hat zehn neue Folgen der Netflix-Serie „Orange Is the New Black“ im Internet veröffentlicht, deren Sendung erst in fünf Wochen beginnen sollte. Der US-amerikanische Streamingdienst habe eine Geldforderung des Hackers ignoriert, berichtete die „New York Times“ am Sonntag (Ortszeit). Eine Sprecherin von Netflix verwies die Deutsche Presse-Agentur lediglich auf eine frühere Stellungnahme. Darin hatte das Unternehmen erklärt: „Wir wissen von der Situation. (…) Die zuständigen Strafverfolgungsorgane sind eingeschaltet.“
Bei den gehackten Folgen handelt es sich um Teile der fünften Staffel von „Orange Is the New Black“, die dem Publikum vom 9. Juni an vorgestellt werden sollten. Im Internet deuteten viele Fans an, dass sie die Folgen erfolgreich heruntergeladen und angeschaut hätten.
Laut Netflix hatte sich der Hacker bei einem kleinen Unternehmen in Los Angeles Zugang zu den Folgen verschafft. Der Streamingdienst hatte das Material zur Nachbearbeitung an die Firma Larsen Studios geschickt, die laut Netflix von etlichen großen Fernsehstudios benutzt wird.
Seitdem behauptet der Hacker – oder die Gruppe von Hackern – unter dem Namen „thedarkoverlord“, auch von anderen TV-Sendern wie ABC, Fox und National Geographic Filmmaterial gestohlen zu haben, das erst noch gesendet werden soll. Über Twitter drohte er den Sendern damit, auch diese Programme ins Internet zu stellen, sollten sie seinen Forderungen nicht nachkommen. „Ihr werdet viel mehr Geld bei all dem verlieren, als unser bescheidenes Angebot war“, wurde gedroht. „Es ist noch Zeit, Euch zu retten. Unsere Angebote sind noch auf dem Tisch.“ Nach Angaben der „New York Times“ weigern sich die bedrohten TV-Stationen, öffentlich Stellung zu beziehen.
Ein oder mehrere Hacker, die den Namen „thedarkoverlord“ benutzen, hatten der Zeitung zufolge in der Vergangenheit schon mehrfach Institutionen zu erpressen versucht, darunter auch eine kleine Wohltätigkeitsorganisation für Krebskranke. [dpa/buhl]
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