Netflix: Abo-Zuwachs und Preiserhöhung

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Bild: Pixabay

Die Maßnahmen gegen Account-Sharing haben sich für Netflix offenbar bezahlt gemacht. Beflügelt von einem Zuwachs an Kundenabos, riskiert der Streaming-Primus eine Preiserhöhung.

Netflix fühlt sich nach dem erfolgreichen Vorgehen gegen Passwort-Trittbrettfahrer so sicher, dass der Dienst sich Preiserhöhungen erlaubt. Zunächst werden einige Abo-Varianten in den USA, Frankreich und Großbritannien teurer. Für die Zuversicht sorgt der kräftige Schub im vergangenen Quartal: Das Vorgehen gegen das Teilen von Zugangsdaten und das günstigere Abo mit Werbeanzeigen ließen die Kundenzahl um 8,76 Millionen steigen. Die Anleger waren begeistert: Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel am Mittwoch um mehr als zwölf Prozent.

Netflix geht seit dem Sommer unter anderem auch in Deutschland dagegen vor, dass Nutzer einen Account über einen Haushalt hinaus teilen. Dafür wird zusätzliches Geld fällig – entweder zahlen die Mitbenutzer für ein eigenes Konto oder der bisherige Account-Inhaber fügt sie für 4,99 Euro im Monat als Zusatzmitglied hinzu. So viel kostet in Deutschland auch das günstigste Abo mit Werbeanzeigen.

Mehr Kunden für Netflix durch das Abo mit Werbung

Netflix Abo Kosten
Das günstigste Netflix-Abo ist derzeit Basic mit Werbung für 4,99 Euro. © Netflix

Nach früheren Berechnungen von Netflix nutzten rund 100 Millionen das Passwort aus einem anderen Haushalt. Das Vorgehen gegen das Teilen der Accounts ist mit Risiko verbunden: Verärgerte Nutzer könnten auch lieber zu einem der vielen Streaming-Dienste der Konkurrenz wechseln. Netflix setzt jedoch darauf, dass das Angebot an Serien und Filmen so attraktiv ist, dass die Leute lieber mehr bezahlen. Diese Rechnung scheint trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in vielen Ländern aufzugehen. Netflix kam nun zum Quartalsende auf 247,15 Millionen zahlende Kunden. Das günstigere Abo mit Werbung spielt hier eine wichtige Rolle: In den Ländern, wo es verfügbar ist, entscheiden sich 30 Prozent der Neukunden dafür. Insgesamt sei die Zahl der Kunden mit Werbe-Abo binnen drei Monaten um 70 Prozent gestiegen.

Netflix spielt die Preiserhöhung herunter

Co-Chef Greg Peters spielte den möglichen Effekt der Preiserhöhungen herunter: So etwas schlage sich stärker eher in den Anteilen der neu abgeschlossenen Abos nieder. In den USA wird das teuerste Netflix-Abonnement mit bester Bildqualität künftig 22,99 Dollar pro Monat kosten und in Frankreich 19,99 Euro. In Deutschland zahlt man dafür aktuell 17,99 Euro.

Vier Ermittler, vier Zeitstränge, eine Leiche: "Bodies" bei Netflix
Vier Ermittler, vier Zeitstränge, eine Leiche: „Bodies“ bei Netflix (Bild: Matt Towers/Netflix)

Netflix dominiere aktuell im Streaming-Geschäft und löse sich vom Rest der Branche, sagte Branchenanalyst Rich Greenfield im US-Sender CNBC. Ein wichtiger Schritt für die Zukunft sei, dass die Firma Skydance Animation des früheren Pixar-Stars John Lasseter mit ihren Filmen von Apples Streaming-Dienst zu Netflix wechselte. Das könne Netflix helfen, bei Familien-Unterhaltung zu Disney aufzuschließen.

Das Abo mit Werbung laufe gut, weil sich dafür viele Nutzer entschieden, die bisher mit Passwörter von Freunden oder Familienmitgliedern Netflix schauten, betonte Greenfield. Netflix nimmt mit seinem Anzeigen-Angebot verstärkt die Werbegelder ins Visier, die bisher ins lineare Fernsehern flossen. Der Netflix-Umsatz stieg im Jahresvergleich um acht Prozent auf 8,54 Milliarden Dollar (8,11 Mrd Euro), wie Netflix am Mittwoch mitteilte. Der Gewinn wuchs um rund ein Fünftel auf rund 1,68 Milliarden Dollar.

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  • df-netflix-5-euro: NETFLIX
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5 Kommentare im Forum
  1. Solange es noch über Accounts aus Übersee funktioniert, bleibe ich dabei. Den Preis am Deutschland-Checkout finde ich viel zu hoch.
  2. Jetzt wo das Account Sharing wegfällt und man merkt, das sich viele neue Kunden dadurch gewinnen ließen, wird man scheinbar gierig und haut sofort eine Preiserhöhung nach. Na ich bin ja mal gespannt, ob die Rechnung für NETFLIX aufgeht oder es bald zu einem großen Kundenschwund kommen wird.
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