Die Vorsitzende des NDR-Rundfunkrates, Dagmar Gräfin Kerssenbrock, hat die Kritik der Verlegerverbände BDZV und VDZ zur Einführung der umstrittenen „Tagesschau“-App zurückgewiesen.
Kerssenbrock sagte am Mittwoch in Hamburg, mit der neuen Applikation könnten die Gebührenzahler endlich die Tagesschau auch ohne Umwege und umständliche Klickerei auf modernen Smartphones empfangen. Wenn Vertreter der Verlegerverbände dies wider besseres Wissen als rechtswidrig einstuften, sei das ganz offensichtlich interessengeleitete Stimmungsmache, der auch die EU-Kommission vor einigen Monaten in einer Anfrage der FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin (FDP) eine Absage erteilt habe.
Sowohl die Gremien als auch Gutachter und nicht zuletzt die Rechtsaufsicht hätten eindeutig festgestellt, dass eine technische Anwendung wie die „Tagesschau“-App den gesetzlichen Vorgaben entspreche. Die Anwendung trage ferner dem Gebot der Technikneutralität Rechnung. Gebührenzahler könnten das Nachrichtenangebot auf dem technischen Weg empfangen, den sie für ihre persönlichen Bedürfnisse gewählt hätten.
Auch der Unterstützung der Online-Gemeinde ist sich die NDR-Rundfunksratsvorsitzende sicher. In zahlreichen Diskussionsforen sei die „Tagesschau“-App „sehr positiv bewertet und weiterempfohlen“ worden, betonte Kerssenbrock. Generell relativiert der Umstand, dass über die Anwendung für Apple-Endgeräte lediglich bereits zuvor im Internet frei verfügbare Inhalte unter einer neuen Oberfläche gebündelt werden, die externe Kritik. [ar]
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