NDR-Rundfunkrat plädiert für ARD/ZDF-Jugendkanal

15
35
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

In einer Resolution plädierte der NDR-Rundfunkrat am Freitag für ein multimediales Programmangebot von ARD und ZDF für Jüngere.

Es soll die vorhandenen jungen Radioprogramme mit neuen Angeboten für junge Nutzergruppen im Fernsehen und im Internet vernetzen, erklarte das Gremium in Hamburg. Aus Sicht des Rundfunkrats reiche der gesetzte Finanzrahmen für ein gemeinsames trimediales Jugendangebot von ARD und ZDF aus. Noch offene Detailfragen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten können nach Auffassung des Gremiums zeitnah geklärt werden.
 
Nun erwartet der Rundfunkrat, dass die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten auf ihrer Konferenz im März 2014 die staatsvertragliche Beauftragung des multimedialen Jugendangebots auf den Weg bringen. Der NDR Verwaltungsrat schloss sich der Rundfunkrats-Resolution inhaltlich an.

„Es geht darum, jüngeren Zielgruppen qualitativ hochwertige Programmangebote zu machen und einem drohenden Generationenabriss entgegenzuwirken. Es besteht jetzt die Möglichkeit, ein junges crossmediales Angebot von ARD und ZDF zu realisieren. Diese Chance sollte nicht vertan werden“, erklärte Ute Schildt, Vorsitzende des Rundfunkrats.
 
ARD und ZDF wollen den geplanten neuen Jugendkanal zu einem „crossmedialen Angebot“ ausbauen. Ein nachgebessertes Konzept zu dem Projekt, das auf Fragen der Ministerpräsidenten eingehen soll, soll bis März 2014 stehen (DF berichtete). Die Regierungschefs hatten ARD und ZDF für das bisher vorgelegte Konzept eines Jugendkanals Ende Oktober noch kein endgültiges grünes Licht gegeben und bis zum Frühjahr 2014 die Klärung finanzieller und inhaltlicher Punkte eingefordert.
 
Der geplante Jugendkanal von ARD und ZDF wird auch in der Öffentlichkeit kritisch betrachtet. So äußerte ZDFneo-Moderator Jan Böhmermann im vergangenen Jahr den Verdacht, dass der Kanal nicht das Problem mit den jungen Zuschauern löse. Laut Böhmermann hätten es die Öffentlich-Rechtlichen auch so in der Hand „kluges, junges Programm“ zu produzieren und dies an einer relevanten Stelle zu zeigen. So könnten Formate für junge Zuschauer durchaus auch auf den Hauptkanälen von ARD und ZDF laufen. [fp]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
15 Kommentare im Forum
  1. AW: NDR-Rundfunkrat plädiert für ARD/ZDF-Jugendkanal Kunststück. Man hat halt keinen Quasi Jugendkanal, den man aufgeben müsste wie WDR, NDR und ZDF. Die haben jeweils schon so einen womit sie rumspielen können...
  2. AW: NDR-Rundfunkrat plädiert für ARD/ZDF-Jugendkanal Man sollte lieber mal über die Abschaffung diverser Kanäle nachdenken, die durch Gebühren finanziert werden. Stattdessen wird das System immer mehr aufgebläht - sind ja auch nur unsere Gebühren. Und nein - ich bin kein Gegner der Rundfunkgebühr. Ich will gerne hochwertiges öffentlich-rechtliches Fernsehen sehen. Aber dafür benötigt man nicht zig Kanäle. ARD, Regionalprogramme, arte und 3sat reichen. Das ZDF würde ich mittlerweile auch schon überdenken... Und wenn man der Meinung ist, dass Jugendliche nicht genug angesprochen werden, dann sollte man eher über die Programmgestaltung in den Hauptprogrammen nachdenken.
  3. AW: NDR-Rundfunkrat plädiert für ARD/ZDF-Jugendkanal Richtig, wenn sie es ernst meinten mit ihrem "Generationenabriss", dann müssten auch die Hauptprogramme mehr Inhalte für "Jüngere" (also unter 60 Jährige...) zeigen. Ist nicht erkennbar. Dass Inhalte mit der Zahl der Sender nichts zu tun haben sieht man jetzt bei Olympia. Man hat die Inhalte, versteckt sie aber im Netz. Auf ZDFinfo gibts weiter Hitler, und einsfestival Lindenstraße... der Fehler sitzt bei den ÖR woanders.
Alle Kommentare 15 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum