In einer Resolution plädierte der NDR-Rundfunkrat am Freitag für ein multimediales Programmangebot von ARD und ZDF für Jüngere.
Es soll die vorhandenen jungen Radioprogramme mit neuen Angeboten für junge Nutzergruppen im Fernsehen und im Internet vernetzen, erklarte das Gremium in Hamburg. Aus Sicht des Rundfunkrats reiche der gesetzte Finanzrahmen für ein gemeinsames trimediales Jugendangebot von ARD und ZDF aus. Noch offene Detailfragen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten können nach Auffassung des Gremiums zeitnah geklärt werden.
Nun erwartet der Rundfunkrat, dass die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten auf ihrer Konferenz im März 2014 die staatsvertragliche Beauftragung des multimedialen Jugendangebots auf den Weg bringen. Der NDR Verwaltungsrat schloss sich der Rundfunkrats-Resolution inhaltlich an.
„Es geht darum, jüngeren Zielgruppen qualitativ hochwertige Programmangebote zu machen und einem drohenden Generationenabriss entgegenzuwirken. Es besteht jetzt die Möglichkeit, ein junges crossmediales Angebot von ARD und ZDF zu realisieren. Diese Chance sollte nicht vertan werden“, erklärte Ute Schildt, Vorsitzende des Rundfunkrats.
ARD und ZDF wollen den geplanten neuen Jugendkanal zu einem „crossmedialen Angebot“ ausbauen. Ein nachgebessertes Konzept zu dem Projekt, das auf Fragen der Ministerpräsidenten eingehen soll, soll bis März 2014 stehen (DF berichtete). Die Regierungschefs hatten ARD und ZDF für das bisher vorgelegte Konzept eines Jugendkanals Ende Oktober noch kein endgültiges grünes Licht gegeben und bis zum Frühjahr 2014 die Klärung finanzieller und inhaltlicher Punkte eingefordert.
Der geplante Jugendkanal von ARD und ZDF wird auch in der Öffentlichkeit kritisch betrachtet. So äußerte ZDFneo-Moderator Jan Böhmermann im vergangenen Jahr den Verdacht, dass der Kanal nicht das Problem mit den jungen Zuschauern löse. Laut Böhmermann hätten es die Öffentlich-Rechtlichen auch so in der Hand „kluges, junges Programm“ zu produzieren und dies an einer relevanten Stelle zu zeigen. So könnten Formate für junge Zuschauer durchaus auch auf den Hauptkanälen von ARD und ZDF laufen. [fp]
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