Der HR hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem Defizit von fast 100 Millionen Euro beendet. Der Jahresabschluss wurde am Freitag vom Rundfunkrat genehmigt. Intendant Manfred Krupp und der Verwaltungsrat wurden einstimmig entlastet.
Der Verlust sei mit rund 99,5 Millionen Euro vor allem deshalb so hoch, weil der Sender wie auch andere öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten wegen der anhaltend niedrigen Zinsen immer mehr Geld für die Altersversorgung von Mitarbeitern zurücklegen muss. Der HR hat voriges Jahr rund 503,4 Millionen Euro aus Gebühren und Werbung erlöst. Die Ausgaben betrugen 602,9 Millionen Euro. Geplant hatte der Sender mit einem Fehlbetrag von 93 Millionen Euro. Der RBB vermeldete jüngst ein Minus in ähnlichen Dimensionen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Armin Clauss, bezeichnete eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags als erforderlich, um den HR als eigenständigen Sender zu erhalten. Die Regierungschefs der Bundesländer hatten sich im Juni verständigt, von kommendem Januar an die Haushaltsabgabe um 86 Cent auf 18,36 Euro pro Monat anzuheben. Die erforderliche Zustimmung aller 16 Länderparlamente steht noch aus.
Die Corona-Pandemie hat dem HR nach den Worten von Intendant Krupp großen Zuspruch verschafft. Die Onlineplattform „Hessenschau.de“habe im März die höchsten Zugriffszahlen seit Bestehen erzielt, die abendliche TV-Nachrichtensendung „Hessenschau“ sei Anfang August auf den höchsten Marktanteil (37,9 Prozent) seit Einführung der sendungsbezogenen Quotenmessung 1991 gekommen.
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