In dieser Woche gelang Discovery die Sensation schlechthin: Der Sender sicherte sich für 1,3 Milliarden die Rechte an den Olympia-Übertragungen, die im deutschen Raum der Tochtersender Eurosport übernehmen wird. Diese Überraschung lässt natürlich auch die Spekulationen und Erwartungen bezüglich der Sportart Nummer eins steigen.
Es war die Überraschung der Woche: Das IOC hat die Übertragungsrechte für die Olympischen Spiele der Jahre 2018 bis 2024 exklusiv an das US-Unternehmen Discovery und Tochtersender Eurosport vergeben. 1,3 Milliarden Euro ließ das Unternehmen sich das olympische Rechtepaket kosten. Seitdem gibt es zahllose Spekulationen, was das für die Verlierer ARD, ZDF und Co. bedeuten wird und bringt gleich eine neue Frage auf den Tisch: Wird es bei den Bundesliga-Rechten eventuell einen ähnlichen Kracher geben?
Die Interessentenschar dürfte jedenfalls enorm groß sein. So ist es sehr wahrscheinlich, dass andere US-Unternehmen wie Liberty Media unter John Malone ein Auge auf die Bundesliga geworfen haben. Hier käme die deutsche Tochter Unitymedia für die Ausstrahlung in Deutschland infrage. Brancheninsider behaupten, dass Malone schon länger auf der Liste der Mitbieter steht.
Fakt ist, dass derzeit darüber diskutiert wird, die Bundesliga-Rechtepakete für ganz Europa statt für einzelne Märkte auszuschreiben, ähnlich wie bei Olympia. Die Ausschreibung für die nächste Rechte-Periode ab der Saison 2017/18 wird im Herbst starten. Dann wird DFL-Geschäftsführer Christian Seifert die detaillierten Pakete schnüren: Free TV, Pay-TV, Erstverwertung, Zweitverwertung, Internet, mobiles Netz. Zu diesem Zeitpunkt wird das Bieten starten, die Entscheidung kommt dann 2016. Mit einem Anbieter, der alles kauft, wird zwar nicht gerechnet, doch man kann davon ausgehen, dass die Zahl der Interessenten und Mitbieter steigen wird.
So könnten Unitymedia oder auch die Telekom ihren Hut mit in den Ring werfen. Auch ein Einsteigen von Suchmaschinen-Riese Google ist nicht unwahrscheinlich, schließlich wäre das nur ein weiterer Schritt in der expansiven Unternehmenspolitik, die Google gerade betreibt. Ebenfalls dafür spricht der jüngste Siegeszug von internetfähigen TV-Geräten.
Die Frage ist ebenso, was Sky unternehmen wird. Als bisheriger Inhaber der Rechte kündigte der Medienkonzern bereits Anfang des Jahres an, für die Übertragungsrechte tief in die Tasche zu greifen. Derzeit lässt sich Sky die Bundesliga etwa 485 Millionen Euro kosten. Die Premier League sicherte Sky sich sogar für die Rekordsumme von 6,9 Milliarden Euro. [ag]
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