Nur wenige Tage nach der geplatzten Fusion zwischen Comcast und Time Warner Cable meldet US-Kabelnetzbetreiber Charter Communications Interesse an Time Warner an. Das Unternehmen prüft nun offenbar eine mögliche Finanzierung.
Es sollte die Großhochzeit auf dem US-Kabelmarkt werden, doch die geplante Fusion von Marktführer Comcast mit der aktuellen Nummer zwei, Time Warner Cable, für 45 Milliarden US-Dollar wurde am letzten Freitag zu den Akten gelegt. Wie heute bekannt wurde, soll nun der Kabelnetzbetreiber Charter Communications Gespräche über eine Fusion mit Time Warner aufgenommen haben.
Sowohl die Nachrichtenagentur Reuters als auch das „Handelsblatt“ berufen sich dabei auf Insiderinformationen, die bisher weder von Charter noch von Time Warner bestätigt wurden. Laut diesen Informationen soll Charter bereits eine Finanzierung dieses Deals geprüft haben. Es wäre der zweite Anlauf einer Fusion, nachdem erste Gespräche Ende 2013, Anfang 2014 am Desinteresse von Time Warner gescheitert waren.
Wie Reuters nun am Montag, unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, berichtet, zeigt Time Warner jetzt wieder verstärktes Interesse an einer Fusion mit Charter Communications, ist aber auch offen für Deals mit anderen Unternehmen.
Der Deal zwischen Comcast und Time Warner kam vor allem wegen der Einmischung der US-Medienwächter Federal Communications Commission (FCC) nicht zustande. Obwohl beide Unternehmen mit 25 Millionen Kunden weniger als 30 Prozent Marktanteil gehabt hätten, waren die Bedenken der FCC zu groß. [sb]
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