Der Betreiber des Portals OpenPetition will als Reaktion auf die Petition gegen Markus Lanz künftig Petitionen gegen Personen untersagen. Die Erziehung von Personen sei nicht das Ziel der Plattform. Ausgerechnet die Anti-Lanz-Petition soll jedoch bestehen bleiben. Die Begründung wirkt nach dem Wirbel der letzten Wochen ziemlich fragwürdig.
Der Betreiber der Plattform OpenPetition, auf dem in der vergangenen Woche die Online-Petition zur Absetzung von Markus Lanz als Moderator im ZDF gestartet wurde, haben auf diese reagiert und wollen Petitionen, die sich gegen Personen richten, künftig verbieten. Die Nutzungsbedingungen hat der Betreiber entsprechend geändert.
Gegenüber dem „Focus“ sagte der Portal-Gründer Jörg Mitzlaff, dass „Erziehung per Unterschriftenaktion“ nicht die Idee hinter dem Instrumentarium Online-Petition sei. Der Sinn bestünde vielmehr in der „Mitgestaltung an gesellschaftlichen Regeln und Entscheidungsprozessen“. Petitionen, in denen die Nutzer über das Verhalten einzelner Personen des öffentlichen Lebens urteilen, würden jedoch nicht unter diese Kategorie fallen und sollen demnach künftig nicht mehr möglich sein.
Kurios ist jedoch, dass ausgerechnet die „Lanz-Petition“, die in den vergangenen Tagen für permanenten Wirbel gesorgt hatte, weiterhin bestehen bleiben soll. Die Begründung des Betreibers gegenüber dem „Focus“: Bei dieser würde es sich in erster Linie um eine Forderung an das ZDF handeln, auf journalistische Qualitätsstandards zu achten.
Die Begründung überrascht, denn angesichts der tagelangen medialen Dauerberichterstattung über die „Lanz-Petition“ dürfte diese in den Augen der Öffentlichkeit längst jeden neutralen Charakter verloren haben und auch von vielen der Unterzeichner vornehmlich als Anti-Lanz-Aktion wargenommen werden. Immerhin war es auch Markus Lanz selbst, der in der „Wetten, dass..?“-Sendung vom Samstag humoristisch auf die Petition einging und nicht das ZDF. In der Konsequenz des Wirbels ist die Petition von Lanz als Person somit kaum noch zu trennen.Insofern wirkt die Entscheidung des Betreibers, personenbezogene Petitionen zu untersagen, im Fall Markus Lanz zumindest inkonsequent. [ps]
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