Die Handball-WM 2017 wird erstmals nur im Internet zu sehen sein. Nachdem ARD und ZDF auch keine Highlights zeigen dürfen, wollen die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Sender und die Medienpolitik einen Kulturgut-Status für Handball-Großereignisse erwirken.
Deutsche Handball-Fans müssen sich in Sachen TV-Übertragung 2017 umstellen, denn die Weltmeisterschaft in Frankreich wird nicht im linearen Fernsehen, sondern nur online über die Seite der Deutschen Kreditbank (DKB) zu sehen sein, nachdem sich der Sponsor des Deutschen Handball-Bundes (DHB) die Medienrechte am Donnerstag überraschend gesichert hatte. Nachdem die Verantwortlichen der Sender diese Entscheidung bereits kritisch betrachtet hatten, fordern sie nun die Aufnahme von Handball-Großereignissen in die TV-Schutzliste, wie die „Bild am Sonntag“ berichtet.
Diese Forderung wird von ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky und CDU-Politiker Daniel Günther erhoben. Mit der TV-Schutzliste würde garantiert, dass Spiele der Welt- und Europameisterschaften zwingend im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein müssten. Ähnlich war bereits bei Spielen der Fußball-WM verfahren wurden. Die aktuelle Rechtesituation machte dies unmöglich, da der Inhaber BeIn Sports eine Verschlüsselung von Satelliten-Übertragungen gefordert hatte – was die Öffentlich-Rechtlichen abgelehnt hatten.
Nun werden ARD und ZDF jedoch komplett leer ausgehen, denn wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Freitag berichtete, gehen die öffentlich-rechtlichen Sender auch bei der Vergabe der Zweitverwertungsrechte leer aus. Damit werden auch keine Highlights der deutschen Partien der Weltmeisterschaft zu sehen sein. [buhl]
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