Die Handball-WM in Katar wird nicht bei ARD und ZDF übertragen, doch wie sieht es mit den anderen Sport-Events wie der Fußball-WM 2022 aus, die der Wüstenstaat ausrichten wird? ARD und ZDF gaben nun Entwarnung: Bei der Fußball-WM bleiben die Bildschirme nicht schwarz.
Der drohende TV-Blackout bei der Handball-WM im Januar 2015 in Katar soll vorerst ein Einzelfall bleiben. In dem Emirat finden zwar in den nächsten Jahren mehrere sportliche Welt-Ereignisse statt – als Höhepunkt die umstrittene Fußball-WM 2022 – doch über dieses Turnier können ARD und ZDF live berichten. „Wir haben bereits die Übertragungsrechte vom Fußball-Weltverband FIFA erworben“, erklärte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz am Mittwoch auf Anfrage. Der Vertrag war Anfang Juni unterzeichnet worden.
Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender hatten am Dienstag die Verhandlungen mit dem Rechteinhaber beIN Sports über die Handball-WM in knapp sechs Wochen für gescheitert erklärt. Nach dem derzeitigen Stand können die deutschen Fans keine Spiele der DHB-Auswahl live im Fernsehen verfolgen. Der Spartensender Sport1, der auch Partien der Handball-Bundesliga zeigt, steht allerdings nach eigenen Angaben für „Gespräche jeder Art“ zur Verfügung.
Das Unternehmen beIN Sports ist eine Tochtergesellschaft des arabischen TV-Imperiums Al Jazeera und tritt erstmals auf dem
Markt der Sportrechtehändler auf. BeIn Sports hat mit der Internationalen Handball-Föderation (IHF) einen Rekord-Vertrag über rund 80 Millionen Euro abgeschlossen. Der Deal umfasst je zwei WM-Turniere bei der Männern (2015 in Katar, 2017 in Frankreich) und Frauen (2015 in Dänemark, 2017 in Deutschland).
In Katar, das bereits 2004 die Tischtennis-WM und 2006 die Asien-Spiele ausgerichtet hatte, sollen auch die Straßenrad-WM 2016 und die Leichtathletik-WM 2019 stattfinden. Die Medienrechte hält der Leichtathletik-Weltverband IAAF. Vor drei Jahren hatten sich ARD/ZDF nach wochenlangen Verhandlungen erst in letzter Minute mit der vom Weltverband beauftragten Agentur IEC über Live-Bilder von der WM 2011 in Daegu und 2013 in Moskau einigen können. [dpa/fm]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com