Nachdem die Aktionäre von Vodafone und Kabel Deutschland dem ab morgen gültigen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zugestimmt haben, machen sich die Düsseldorfer daran, die Synergien aus dieser Fusion zu heben. Heißt im Klartext: Man will sich von der Deutschen Telekom loseisen und die Kabel-Deutschland-Kunden einsammeln.
Die Düsseldorfer wollen ihr gesamtes Festnetz auf Kabel Deutschland übertragen. Alle DSL-Kunden von Vodafone sollen Zug um Zug von der von der Telekom angemieteten Kupfer-Zweidrahtleitung auf das Kupferkabel des Unterföhringer Kabelnetzbetreibers umgeschaltet werden.
Dieser hohe logistische Aufwand wird sich in kürzester Zeit auszahlen, da keine Entgelte mehr für die sogenannte „letzte Meile“ an die Deutsche Telekom gezahlt werden müssen. Wenn man von Einsparungen von mindestens zehn Euro pro umgeschalteten DSL-Haushalt und Monat ausgeht, sind das monatliche Millionenbeträge, die Vodafone einspart. Für diese Mammutaufgabe wird Kabel Deutschland das eigene Netz ausbauen müssen, denn bereits heute erhalten alle Kabel-Deutschland-Internetkunden, wenn sie gleichzeitig surfen würden, nur eine Bandbreite von 600 kbit/s, so CEO Adrian von Hammerstein auf der letzten regulären Hauptversammlung des Kabelnetzbetreibers.
Neben den Festnetzkunden schielt Vodafone auch auf die Mobilfunkkunden von Kabel Deutschland. Bislang kooperiert der Kabelnetzbetreiber mit Telefónica O2. Es besteht jedoch ein Sonderkündigungsrecht aufgrund der neuen Eigentümerstruktur. Die Kabel-Deutschland-Mobilfunkkunden könnten somit relativ schnell per Post neue SIM-Karten erhalten.
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