Nachdem ein Hacker-Angriff zahlreiche Router der Deutschen Telekom lahm gelegt hatte, fordert Telekom-Chef Höttges eine „Nato für das Internet“. Das Telekommunikationsunternehmen habe bei der Cyber-Attacke dagegen „einen großartigen Job gemacht“.
Nach der Cyber-Attacke auf Router der Deutschen Telekom hat Firmenchef Timotheus Höttges zur „Aufrüstung“ für mehr Sicherheit aufgerufen. Jeder einzelne müsse aufrüsten. „Wir brauchen zudem so etwas wie die Nato für das Internet“, sagte Höttges auf einem Fachkongress des Unternehmens zum Thema Cybersicherheit am Mittwoch in Frankfurt. Besonders wichtig sei bei solchen Angriffen, dass die betroffenen Unternehmen über ihre Sicherheitsstandards und die erfolgten Angriffe „transparent informieren“. Nur der Austausch mache den Schutz möglich.
Am Wochenende waren rund 900.000 Internet-Router der Deutschen Telekom Ziel eines Cyber-Angriffs geworden, der die Geräte weitgehend lahmgelegt hatte.
Außerdem müssten solche Angriffe geächtet werden wie zum Beispiel Landminen, sagte Höttges. „Wir haben noch Glück im Unglück“, räumte der Telekom-Chef ein. Den Angreifern war es nicht gelungen, die Router zu kapern, einen einfachen Neustart hatte die Schadsoftware nicht überlebt. Die Telekom werde alles daran setzen, die Lücken so schnell wie möglich zu schließen. Ausdrücklich lobte Höttges die Reaktionsschnelligkeit des Unternehmens. „Wir haben in den letzten drei Tagen einen großartigen Job gemacht.“
Für die Telekom stehe die Internet-Sicherheit ganz oben auf der Agenda, doch hundertprozentige Sicherheit werde es im Netz auch künftig nicht geben. Gemeinsames Handeln sei jedoch gefragt. „Das war ein Versuch, eine Armee von Routern zusammenzustellen und dann einen gemeinsamen Angriff zu starten. Warum machen wir das nicht genauso?“
Von der Cyber-Attacke waren von der Telekom vertriebene Router der Marke Speedport betroffen. Nutzer konnten nicht mehr ins Netz, bei vielen funktionierten auch das Telefon und der TV-Empfang nicht mehr. Nach Recherchen der Sicherheits-Firma IT Cube Systems waren neben den Routern der Telekom möglicherweise auch weitere Provider wie Türk Telekom, die britische Talktalk Group und die spanische Movistar betroffen. [dpa/kw]
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