Der islamische TV-Sender Noor TV wurde zu einer Geldstraße von knapp 100 000 Euro verdonnert. Der Grund: Ein Moderator des Senders forderte während seiner Show für all diejenigen den Tod, die den Propheten Mohammed beleidigen.
Die religiösen Überzeugungen eines Moderators kommen den islamischen TV-Sender Noor TV nun teuer zu stehen. Wie die BBC am Mittwoch hat die britische Medienaufsicht Ofcom den Kanal nun zu einer Geldstrafe von 85 000 Pfund (rund 99 400 Euro) verdonnert. Den Anlass für diese Strafe lieferte der Moderator Allama Muhammad Farooq Nizami, der eine Call-in-Show bei Noor TV moderiert. In seiner Sendung vom 3. Mai, als ein Anrufer fragte, was die gerechte Strafe für Respektlosigkeit gegenüber dem Propheten sei, ging der Moderator allerdings zu weit. Denn er antwortete, dass es keinen Zweifel daran gebe, dass ein solches Verhalten mit dem Tod bestraft werden müsse.
Da der Moderator mit dieser Aussage gegen die britischen Rundfunkregeln verstoßen hat, haben sich die Medienwächter eingeschaltet und nun als Ergebnis diese Geldstrafe verhängt. Diese sei so hoch ausgefallen, um der Schwere des Vergehens Rechnung zu tragen. Seine Sendelizenz darf Noor TV aber weiter behalten.
Der Sender selbst kommentierte diesen Vorfall damit, dass die Aussagen von Nizami nach fünf Jahren bei Noor TV vollkommen überraschend kamen. Man wolle nicht zu Gewalt aufrufen, sondern vielmehr zu Frieden und Verständnis. Konsequenzen hat der Sender noch im gleichen Monat gezogen: Im Mai wurde der Moderator wegen der Verbreitung seiner persönlichen politischen Ansichten und dem Aufruf zur Gewalt während der Sendung entlassen. [fm]
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