Hinter Leichtbauplatten, unter Wandabdeckungen und selbst im Spachtel: Im NDR-Hochhaus in Hamburg befindet sich überall Asbest.
Eine Sanierung des nach Asbestfunden geschlossenen NDR Büro-Hochhauses in Hamburg-Lokstedt wird deutlich teurer als erwartet. Daher hat der Verwaltungsrat eine neue Idee.
Zur Erinnerung: Das Bürohaus war am 21. November 2018 nach dem erstmaligen Nachweis von Asbestfasern in der Raumluft zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter komplett geschlossen worden. Bei der Untersuchung wurden Asbestreste und -verschleppungen gefunden, die offenbar aus der Bauphase des Gebäudes in den 1970er-Jahren stammen. Der giftige Stoff wurde hinter Leichtbauplatten und unter Wandabdeckungen gefunden.
Zwei Schadstoff-Gutachter haben das Gebäude detailliert untersucht und unabhängig voneinander festgestellt, dass das Bürohaus bis auf den Rohbauzustand entkernt werden müsste. Das könne bis zu vier Jahren dauern, lässt die NDR-Pressestelle verlauten. Daher hat sich der Verwaltungsrat dazu entschlossen, einen Neubau vorzuschlagen.
Von der derzeitigen Schließung des Gebäudes sind mehr als 300 Arbeitsplätze betroffen. Nach Bekanntwerden des Asbestproblems wurden innerhalb von 18 Stunden Ausweichmöglichkeiten für die Mitarbeiter gefunden. Durch die Nutzung von Konferenzräumen, das Zusammenrücken in anderen Gebäuden, mobiles Arbeiten sowie durch das Anmieten von Büroflächen in der unmittelbaren Umgebung sind die NDR-Mitarbeiter provisorisch untergebracht. [jk]
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