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Nachdem mit der ARD und dem ZDF keine Einigung erzielt werden konnte, bemüht sich aktuell ein kleiner Internet-Sender um die Rechte an der Handball-WM im Januar – und der könnte sie deutlich günstiger bekommen als die Öffentlich-Rechtlichen.
In knapp fünf Wochen beginnt in Katar die Handball-Weltmeisterschaft der Männer, doch noch immer ist nicht klar, ob das Turnier auch im deutschen Fernsehen übertragen wird. Nachdem die Verhandlungen mit ARD und ZDF gescheitert sind, bemüht sich aktuell der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) um die Übertragungsrechte an de WM, die der DOSB dann auf seinem erst vor wenigen Monaten gestarteten Internet-Sender Sportdeutschland.TV ausstrahlen will.
Ob das klappt und der DOSB tatsächlich den Zuschlag erhält, ist zwar noch keineswegs sicher, doch für den Verbund wirkt sich die zunehmend knapper werdende Zeit und die Tatsache, dass alternative Interessenten wie ARD und ZDF bereits herausgefallen sind, durchaus positiv aus. Denn offenbar hat der DOSB nun die Chance, die Rechte zum Schnäppchen-Preis zu kriegen.
Laut Hans-Peter Krämer, DOSB-Vizepräsident für Finanzen, könnte der Deutsche Olympische Sportbund die Rechte für „deutlich unter 100 000 Euro“ bekommen, wie die dpa am Dienstag berichtete. Betrachtet man dabei die Tatsache, dass die TV-Rechte auf dem deutschen Markt geschätzt etwa zehn Mal so viel Wert sind und damit im Bereich der Million liegen, könnte der DOSB hier ein echtes Schnäppchen machen.
Dass sich kein klassischer TV-Sender für de Handball-WM findet, dürfte dem Preisfall durchaus zugute kommen. ARD und ZDF hatten einen Kauf letztlich abgelehnt, weil sich nach Aussage der Sender der Rechteinhaber zu spät gemeldet und kein Angebot vorleget habe, das für die Öffentlich-Rechtlichen akzeptabel war. Genaue Angaben machten ARD und ZDF nicht, doch ein Knackpunkt dürfte die Satellitenverbreitung der Sender sein. Denn diese verbreiten ihre Programme nicht nur über die vornehmlich in Deutschland genutzte Position Astra 19,2 Grad Ost, sondern auch über Hotbird 13,0 Grad Ost, welche auch im arabischen Raum und Zentralasien zu empfangen ist.
Dortigen Rechteinhabern würde dadurch ein Nachteil entstehen, wenn ARD und ZDF die WM unverschlüsselt übertragen. Das gleiche Problem hätte der Spartensender Sport1 und auch Eurosport scheint kaum ein Kandidat, hatte sich der Kanal zuletzt doch eher aus dem Handball zurückgezogen. Da auch der Pay-TV-Anbieter Sky kein Interesse zu haben scheint, konnte der DOSB die einzige Chance für deutsche Handball-Fans sein, die Spiele im Januar live zu sehen. [fm]
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