Einen kuriosen TV-Höhepunkt hat der Nachrichtensender N24 den Zuschauern am Mittwoch durch eine mit türkischer Tonspur übertragene Rede von Bundespräsident Christian Wulff vor dem Parlament in Ankara beschert.
Statt dem Originalton von Wulffs Ansprache war auf deutschen Fernsehgeräten lediglich die Übersetzung des türkischen Simultandolmetschers zu hören. N24 brach die Übertragung nach zwei Minuten ab. Auf dem Bildschirm erschien ein Moderator, der sich im Beisein von Korrespondent Dieter Kronzucker für „ein technisches Problem“ entschuldigte.
Schuld war laut einem Sprecher des Senders die Nachrichtenagentur Reuters, die entgegen vorheriger schriftlicher Zusicherungen nur die türkische Übersetzung ohne separate Tonspuren zugeliefert habe. Das berichtete der Branchendienst „DWDL“ (Mittwoch). Peinlich für N24: Der Wettbewerber n-tv hatte die – teureren – Übertragungsrechte direkt bei der Europäischen Rundfunkunion EBU eingekauft und konnte Wulffs Rede so im deutschen Wortlaut übertragen. [ar]
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