Der Nachrichtensender N24 erhält bei seiner Klage gegen die rheinland-pfälzischen Medienhüter im Zuge der Vergabe von Drittsendezeiten auf RTL und Sat.1 Rückendeckung. Nun will auch die Produktionsfirma Meta Productions gegen die LMK vorgehen.
Die LMK hatte entschieden, die Sendeplätze auf RTL und Sat.1 für unabhängige Dritte abermals an die Produktionsgesellschaft DCTP des Filmemachers Alexander Kluge und die News and Pictures des Mainzer TV-Unternehmers Josef Buchheit zu vergeben (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Meta Productions wolle mit der Klage „das intransparente Verfahren“ der rheinland-pfälzischen Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK ) öffentlich machen, erklärte Geschäftsführer Ollie Weiberg gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“. Neben Ulrich Meyers „Akte 2012“ produziert das Unternehmen unter anderem die MDR-Formate „Escher“ und „Die Spur der Täter“.
Auch der Nachrichtensender N24, der ebenfalls Interesse an der Produktion von Drittformaten auf RTL und Sat.1 signalisiert hatte, hält das Verfahren für unrechtmäßig, weil Sendervertretern vorab seitens der LMK signalisiert worden sei, die Lizenzen würden ohnehin wieder DCTP und News & Pictures zugesprochen. Eine N24-Sprecherin schloss nach Angaben der Zeitung aus, dass der Konflikt aus der Welt geschafft werden könnte, indem Produktionen des Senders in das DCTP-Portfolio übernommen würden.
Da Sat.1 und RTL derzeit die marktstärksten Programme im deutschen Privatfernsehen stellen und somit einen hohen meinungsbildenden Einfluss besitzen, sind beide Anbieter verpflichtet, Drittsendezeiten zu vergeben. Diese sind bei den Programmveranstaltern beliebt, da sie ihre Formate unabhängig von der Quote platzieren können. Durch Einräumung der Sendezeiten sollen die Programmanbieter einen Beitrag zur Vielfalt in den Bereichen Kultur, Bildung und Information leisten. [su]
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