Nach den Verlagen bekommen die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF nun auch noch Gegenwind vom privaten Nachrichtensender N-TV. Dessen Chef Hans Demmel äußerte Kritik an den kostenlosen Apps für Smartphones und Tablets der Sender.
Das berichtete der Branchendienst „turi“ am Montag und beruft sich auf einen Artikel im „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „ARD und ZDF schaden uns mit ihrer Online-Expansion“, erklärte N-TV-Chef Hans Demmel gegenüber der Zeitung. Die kostenlosen Apps seien „unfairer Wettbewerb“. So verhindere die „Tagesschau“-App, „dass Wettbewerber für ihre Nachrichten-App Geld verlangen können“, sagte Demmel und würde – wie auch die Verleger – ein Ende der ARD-App begrüßen.
Demmel steht mit seiner Kritik bei den privaten Sendern bislang alleine da. Wohl auch deshalb, weil die Angebote der Privaten bislang eher auf Unterhaltung und Lifestyle ausgerichtet sind.
Klagen gab es da schon eher über die Digitalsender von ARD und ZDF, die mit jungen Formaten wie dem Spartensender ZDFneo versuchen, dem Privaten junge Zuschauer abzujagen. In diesen Kanälen sieht Demmel hingegen keine Konkurrenz für N-TV, denn „sie senden praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit“.
Wie Demmel gegenüber dem „Handelsblatt“ sagte, erzielte sein Sender 2011 nach zwölf Jahren „zum zweiten Mal in unserer Unternehmensgeschichte einen operativen Gewinn“. Er soll bei einer Million Euro gelegen haben. Angaben zum Umsatz und Gewinn machte N–TV traditionell aber nicht. [su]
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