Muss sparen: RBB streicht über 250 Stellen

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Die Geschäftsleitung des RBB steht vor dem Haus des Rundfunks und hält ein großes RBB-Schild vor sich
Die Geschäftsleitung des RBB im August 2024 vor dem Haus des Rundfunks

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) will sein Personalbudget massiv kürzen, um zahlungsfähig zu bleiben sowie Mittel für Technik und Programm freizubekommen.

Wie der öffentlich-rechtliche Sender heute meldete, plant man dazu eine Absenkung der Personal- und Honoraraufwände um 22 Millionen Euro. Sowohl feste als auch freie Mitarbeiter werden betroffen sein. Von den Einsparungen sollen neun Millionen Euro die Zahlungsfähigkeit ab 2026 sichern. Weitere 13 Millionen Euro benötigt der Sender der Mitteilung zufolge für die Fortführung der digitalen Erneuerung des gesamten Senders und Investitionen ins Programm.

Aktuell beläuft sich der Personal- und Honoraraufwand des Senders derzeit auf 215 Millionen Euro, also sollen rund zehn Prozent dieser Kosten künftig eingespart werden. Aktuell arbeiten nach Senderangaben 2.900 Beschäftigte beim RBB – 1.600 fest angestellt und 1.300 als freischaffende Mitarbeiter. Wie genau das Volumen von 254 zu streichenden „Vollzeitstellen“ erreicht werden soll, wird dem RBB zufolge im Laufe des aktuellen Jahres entschieden. Helfen soll dem RBB auch eine neue Organisationsstruktur, bei der wahrscheinlich einige Ebenen wegfallen werden.

„Nicht solide aufgestellt“

Nach Aussagen von Intendantin Ulrike Demmer sei der RBB trotz mehrjähriger Sparanstrengungen weiterhin finanziell nicht solide aufgestellt. „Das können wir nur ändern, wenn wir Aufwände und Erträge grundsätzlich wieder in ein gutes Verhältnis bringen. Das bedeutet konkret, den Personal- und Honoraraufwand in unserem Haus dauerhaft um 22 Millionen Euro abzusenken“, so Demmer. Der Abbau soll sozialverträglich realisiert werden. Oberstes Ziel sei es, die programmliche Leistungsfähigkeit des RBB auf allen Ausspielwegen dauerhaft zu sichern. Der RBB will seine Erwartungen an eine regionale, nahbare und vielfältige Anstalt erfüllen.

Die notwendigen Rahmenbedingungen für die Neuausrichtung des RBB sollen in einer Zukunftsvereinbarung definiert werden. Welche Bereiche des RBB von den Einsparungen und der strukturellen Umgestaltung wie betroffen sind, soll sich daraus ergeben.

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  • df_rbb-geschaeftsleitung: Bild: RBB
9 Kommentare im Forum
  1. 210 Mio Personalkosten bei 2.900 Angestellten ... also per Anno pro Nase durchschnittlich 72.400€. Respekt, da würden sich die Angestellten in der Kita, Supermarkt, beim Malerbetrieb etc., also die, die das bezahlen dürfen, echt freuen. Aber wie gut, wenn man Zitat "trotz mehrjähriger Sparanstrengungen" jetzt sparen will. Wieviel nochmal hat Frau Schlesinger verballert ? Was erhält der Wasserkopf an Gehalt ? ARD: Jahresgehälter der Intendanten 2023 | Statista
  2. Sei froh, wenn die nicht so viel Geld verdienen, dann würdest Du Dir den Einkauf oder Kinderbetreuung nicht mehr leisten können (im Gegensatz zu den Peanuts vom Beitragsservice).
  3. Ich sehe das anders. Aus dem Bekanntenkreis weiss ich, was Angestellte in einer Kita oder im Supermarkt verdienen ... erhalten. Denen tun die Gebührenzahlungen weh ! Soll heissen, wenn höhere Preise oder Kosten dazu führen, dass diese Bürger mehr Geld erhalten, habe ich kein Problem damit. Leider fliessen aber die höheren Preise in andere Taschen ... Ich bin fern davon, den örR abzuschaffen, aber dort herrscht aktuell einfach das Gieskannenprinzip. Da werden Gehälter gezahlt, die in meinen Augen sittenwidrig sind. Vorn und hinten Selbstbedienung, wie man bei jeder Anstalt nachlesen kann. Gab ja genügend bekanntgewordene Skandale. Eine örA ist keine gewinnorientierte Firma. Also warum nochmal werden dort im oberen Management Gehälter bezahlt, die oberhalb des deutschen Mittelstandsmanagements liegen ? Bezahlt von eben den Kita Angestellten. Das passt nicht.
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