Peking – Der australische Medienmogul und News-Corp-Chef Rupert Murdoch sieht China als mögliches neues weltweites Zentrum für Medien und Unterhaltung, das den USA und Großbritannien Paroli bieten könnte.
In einer Rede vor hochrangigen Offiziellen an der zentralen Partei-Schule in Peking forderte Murdoch, dass China ein medien-regulatorisches System entwickeln solle, das fest genug sei, um die staatliche Kontrolle zu sichern, aber flexibel genug, um das Marktwachstum nicht zu ersticken, berichtet das Wall Street Journal.
„Das Potenzial des offenen Marktes zuzulassen bedeutet keinen Verlust an Macht“, versuchte Murdoch die chinesischen Machthaber bezüglich seiner Forderungen zu beruhigen. Im Gegenteil würde sowohl die Führung als auch das Volk davon profitieren, wenn die Partei nicht mehr selbst Medien führt, sondern sich auf die Überwachung des Marktes konzentriert, erklärte der Verleger.
Murdochs News Corp selbst blickt in China auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurück. Das Unternehmen kann seine Programme via Kabel-TV in der Süd-Provinz Guangdong an 600.000 Haushalte verbreiten, eine freilich sehr kleine Zahl in dem Riesenreich, wo es geschätzte 340 Mio. Haushalte mit TV-Empfang gibt. Darüber hinaus darf das von Murdoch in den 90er-Jahren übernommene panasiatische Network Star Television über einen Regierungssatelliten seine Programme an Touristen-Hotels und ausgewählte Regierungs-Stellen und Bildungs-Einrichtungen senden.Vor zehn Jahren war Star Television noch mit einem Bann seitens der offiziellen Behörden belegt worden – Konsumenten wurde der Besitz von Satelliten-Antennen zum Empfang der Programme verboten. (pte)[fp]
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