Wenn Medienzar Rupert Murdoch den bislang defizitären Pay-TV-Anbieter Sky komplett übernehmen will, steht ihm das Finanzamt nicht mehr im Wege – er könnte den bisher angehäuften Steuerbonuns in Höhe von 2,1 Miliarden Euro mit künftigen Gewinnen verrechnen.
Wie das Handelsblatt in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf eine Sky-Mitteilung berichtet, hat das Finanzamt München nach einem jahrelangen Verhandlungsmarathon entschieden, dass die in den letzten Jahren angefallenen Steuergutschriften nicht verfallen, wenn Murdoch seinen Anteil an Sky auf über 50 Prozent bringt.
Strittig war zwischen Sky und der Behörde bisher, ob die so genannten Verlustvorträge auch noch dann auf künftige Gewinne angerechnet werden können, wenn einer der Eigner seinen Anteil dermaßen erhöht.
Der Pay-TV-Anbieter war in den Jahren seines bestehens nie aus der Verlustzone gekommen und änderte mehrmals seinen Namen. Erst in den letzten Quartalen schreibt das Unternehmen kleine schwarze Zahlen im operativen Betrieb.
Der Gesamtbetrag der Verlustvorträge von Sky belief sich zum 30. September 2012 nach Angaben des Unternehmens auf 2,3 Milliarden Euro, davon entfallen 2,1 Milliarden Euro auf das operative Geschäft in Deutschland.
Die Aktien von Sky Deutschland sind am Mittwoch nach bekannt werden der Meldung nach oben geschossen. Zuletzt gewannen die Papiere 10,2 Prozent auf 3,96 Euro hinzu, nachdem sie in der Spitze sogar um mehr als 13 Prozent gestiegen waren. [fp]
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