Medienmogul Rupert Murdoch will sich für die 12 Milliarden Pfund schwereÜbernahme des britischen Pay-TV-Imperiums von BSkyB durch weitreichende Zugeständnisse den Segen der EU-Kommission sichern.
Das berichtete die britische Tageszeitung „Guardian“ in ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf Unternehmenskreise. Demnach sei Murdoch bereit, sich auf „ziemlich spezifische“ Bedingungen zum künftigen Geschäftsbetrieb von BSkyB einzulassen, um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der europäischen Medienhüter auszuräumen.
Dabei gehe es allerdings nicht um das Abstoßen einzelner Unternehmensteile wie der Tageszeitung „Times“ oder des Nachrichtensenders Sky News, will das Blatt erfahren haben. Murdoch vertrete die Auffassung, dass keine Verkäufe notwendig seien, um grünes Licht für den Deal zu erhalten, hieß es.
Im Juni hatte News Corp. angekündigt, seinen 39-Prozent-Anteil an BSkyB auf zustocken und das Bezahlfernseh-Imperium komplett übernehmen zu wollen. Die Transaktion erfordert neben der Zustimmung der britischen Medienaufsicht Ofcom auch die Genehmigung durch die EU-Kommission. Mit News Corp. konkurrierende Tageszeitungen wie der „Guardian“ und die „Daily Mail“ sowie Vertreter der BBC hatten massive Bedenken angemeldet. Ein Konzern, der führende Presse- und TV-Organe bündele, erhalte eine zu große Marktmacht.
Die EU-Kommission hatte ursprünglich für den 8. Dezember einen ersten Zwischenbericht angekündigt, die Frist aber um zehn Werktage auf den 22. Dezember verlängert. Im Falle einer weiterführenden „Phase II“-Untersuchung würde sich die Zustimmung auf EU-Ebene um mindestens 125 weitere Werktage verzögern, so der „Guardian“ News Corp. hatte sich zuletzt „zuversichtlich“ zu einer Genehmigung geäußert. [ar]
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