Neue Idee der Monopolkomission: Mit Gutscheinen die Nachfrage in ländlichen Regionen für Glasfaseranschlüsse erhöhen.
Um den schleppenden Breitbandausbau in Deutschland voranzutreiben, setzt sich die Monopolkomission für mehr öffentliche Förderung des schnellen Internets vor allem in ländlichen Gebieten ein. Wo sich ein rein privatwirtschaftlicher Ausbau nicht rechne, könnte mit zeitlich befristeten Kunden-Gutscheinen für schnelle Leitungen die nötige Nachfrage erhöht werden, sagte der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach, am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Bundesnetzagentur.
Vor allem die besonders schnellen Glasfaseranschlüsse werden bisher von vielen Kunden wegen höherer Kosten gemieden. So standen Mitte 2017 laut Bundesnetzagentur mehr als 2,7 Millionen Glasfaseranschlüsse zur Verfügung, nur knapp ein Viertel davon wurde auch genutzt. „Wir haben beim Glasfaserausbau bisher nicht viel erreicht“, sagte Netzagenturchef Jochen Homann. Teils blockierten sich die Unternehmen der Branche gegenseitig.
Für die Finanzierung zusätzlicher öffentlicher Förderprogramme wird in der Branche eine Reduzierung des Bundesanteils an der Telekom diskutiert. Die Monopolkommission forderte am Montag erneut, den Anteil von knapp 32 Prozent an der Telekom „zeitnah“ zu veräußern. Der Staat könne nicht gleichzeitig Anteilseigner und Regulierer in der Branche sein, sagte Wambach. Die Monopolkommission ist ein unabhängiges Expertengremium zur Beratung der Bundesregierung.
[dpa]
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