Bei der Berichterstattung im Monat vor der Wahl 2017 bei ARD und ZDF war Migration einer Studie zufolge insgesamt gefühlt sehr dominant, spielte aber nicht die wichtigste Rolle. Ein anderes Thema war präsenter.
Bei den 56 untersuchten Sendungen wie Politikmagazinen und Talkshows lag der Themenbereich Arbeit/Familie/Soziales mit einem Anteil von 15 Prozent der Sendezeit vorn, Migration mit 12 Prozent auf Platz zwei, knapp vor Außenpolitik mit 11 Prozent. Das zeigt eine Untersuchung der Medienwissenschaftler Marc Liesching und Gabriele Hooffacker von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig, die die Otto Brenner Stiftung in Frankfurt am Dienstag veröffentlichte. Die Stiftung hatte die Studie „Agenda-Setting bei ARD und ZDF?“ in Auftrag gegeben.
Beim TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Herausforderer Martin Schulz (SPD) spielte Migration eine größere Rolle: Rund ein Drittel der Sendezeit (34 Prozent) habe sich dem Thema gewidmet, berichteten die Wissenschaftler. Nur zusammen 15 Prozent seien es für die Bereiche Arbeit/Familie/Soziales, Steuern/Finanzen und Wirtschaft/Verkehr/Bau gewesen.
In den übrigen Wahlsendungen wie „Klartext, Frau Merkel!“ hatte Migration einen geringeren Anteil, war der Studie zufolge aber ebenfalls das wichtigste Thema. [dpa]
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