Microsoft rüstet sich für den Patentkrieg in der Technologiebranche und übernimmt für annähernd 1,1 Milliarden Dollar (840 Millionen Euro) mehr als 800 Patente vom Internet-Urgestein AOL.
Allerdings hat der Dotcom-Star AOL viel von seinem Glanz verloren und steckt in einem Dauerumbau. Früher waren Internetzugänge das große Geschäft, doch diese bieten die Telekom- und Kabelkonzerne mittlerweile billiger und schneller an. Deshalb versucht Firmenchef Tim Armstrong sein Unternehmen als Inhalte-Lieferanten neu zu erfinden. Armstrong betonte, dass AOL im Besitz wichtiger Patente etwa für Werbung, Suche oder soziale Netzwerke bleibe. Auch darf AOL die verkauften Patente weiterhin unter einer Lizenz nutzen.
Von dem Verkauf profitieren vor allem die AOL-Aktionäre. Sie sollen einen bedeutenden Anteil der Einnahmen ausgeschüttet bekommen. Die Hoffnung auf einen Geldsegen ließ die AOL-Aktie im vorbörslichen New Yorker Handel um 31 Prozent hochschnellen. Dagegen fiel das Microsoft-Papier um 1 Prozent. Seit Jahren versucht der erfolgreiche Hersteller von Windows und Office sein Internetgeschäft auszubauen, mit gemischtem Erfolg. Hauptkonkurrenten sind hier Google und das soziale Netzwerk Facebook. [dpa]
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