Künftig wird AOL einen Großteil der Verwaltung und Vermarktung der Online-Werbung von Microsoft übernehmen, auch auf den wichtigen Märkten in den USA, Großbritannien und Deutschland. Im Gegenzug benutzt AOL zehn Jahre lang Microsofts Suchmaschine Bing.
Wie am Montagabend nach US-Börsenschluss bekannt wurde, übernimmt AOL künftig in neun Ländern das Werbegeschäft von Microsoft und wird die Banner-Werbung sowie Video-Anzeigen und Werbung auf mobilen Geräten verwalten und verkaufen. Bis auf Anzeigen in seiner Suchmaschine Bing gibt Microsoft damit sein Werbegeschäft auf, während AOL mehr Gewicht im Wettbewerb mit den Konkurrenten Google, Yahoo und Facebook gewinnt.
AOL selbst wurde jüngst vom Telekom-Riesen Verizon übernommen. Laut Informationen des Finanzdienstes „Bloomberg“ und dem „Wall Street Journal“ sollen auch 1200 Microsoft-Mitarbeiter zu AOL wechseln.
Von Microsofts Ausstieg aus der Datenerfassung für eigene digitale Karten profitiert dabei auch der Fahrdienst-Vermittler Uber. Wie Microsoft gegenüber dem „Wall Street Journal“ bestätigte, soll der umstrittene Dienst ausgewählte Technologie, ein Rechenzentrum sowie Kameras und einige Patente bekommen. Künftig sollen die Daten für Bing Maps von Partnern kommen und bei Uber zu einem fertigen Produkt verbunden werden. Rund 100 Mitarbeiter sollen dafür zu Uber wechseln.
Uber soll außerdem Ambitionen haben, den Kartendienst Here von Nokia kaufen zu wollen, an dem auch die deutschen Autobauer Audi, Daimler und BMW interessiert sein sollen. Seit einigen Jahren ist Nokia ein wichtiger Datenlieferant für Microsofts Kartendienste. [ag]
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