Das traditionsreiche Studio Metro Goldwyn Mayer ist pleite. Die 86-jährige legendäre Hollywood-Filmfabrik reichte am Mittwoch einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Konkursrechts ein.
Das Studio will im Zuge seiner Insolvenz seinen Kreditgebern, darunter Banken wie Credit Suisse und J. P. Morgan, den Großteil des Studios übertragen. Im Gegenzug sollen diese dem Studio Schulden im Umfang von insgesamt mehr als vier Milliarden US-Dollar erlassen. Dann sollen laut den zuvor bekanntgewordenen Plänen die Gründer der Produktionsfirma Spyglass, Roger Birnbaum und Gary Barber, die Führung von MGM übernehmen. Am Sonntag hatten die Gläubiger dem Rettungsplan zugestimmt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Erste unmittelbare Folge des Antrages ist die Verzögerung der Produktion des James-Bond-Films „Blood Stone“ mit Daniel Craig als 007. Ob und wann der Film überhaupt fertiggestellt werden kann, ist derzeit unklar. Erstes Filmprojekt nach Abschluss des Insolvenzverfahrens soll „Der kleine Hobbit“ werden. Diesen Streifen will MGM zusammen mit Time Warner nach der Romanvorlage von John R. R. Tolkien produzieren.
Das Wertvollste, was MGM in die Insolvenz einbringt, ist die Filmsammlung des Studios. Sie ist mit mehr als 4 000 Titeln die grösste Hollywoods. In ihr befinden sich Klassiker wie “ Manche mögens heiß“ oder „Rocky“ und alle 22 James-Bond-Streifen seit 1962. [mw]
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